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Hirscher sieht vor Showdown die Uhren auf Null gestellt

"Chance ist da, aber ich muss aufholen".
"Chance ist da, aber ich muss aufholen". ©EPA
Marcel Hirscher hat für den Riesentorlauf am Samstag in Lenzerheide nur ein Ziel: "Ich muss meine Leistung bringen, es ist mir wichtig, eine gute Performance zu zeigen." Das könnte den Gesamtweltcupgewinn bedeuten, und der spukt natürlich im Kopf des Skirennläufers herum. "Ich kann nicht verleugnen, dass es momentan um den Gesamtweltcup geht, da rückt eine kleine Kristallkugel in den Hintergrund."
Herren-RTL ab 10:00 Uhr

Im Gesamtweltcup hat Hirscher 19 Punkte Rückstand auf den Norweger Askel Lund Svindal, im Riesentorlauf liegt er 50 Zähler vor dem US-Amerikaner Ted Ligety. “Es geht um alles. Die Uhren sind auf Null gestellt worden, da ist jede Minute Regeneration sehr viel wert”, sagte der Olympia-Silbermedaillengewinner im Slalom und blickte beim Termin im prallen Sonnenschein auf der Terrasse des “Valbella Inn” in die versammelte Medien-Schar.

“Habe keine müden Füße”

Körperlich gehe es ihm noch richtig gut. “Ich habe keine müden Füße, es fällt mir nicht schwer, die Motivation zu finden. Im Gegenteil”, betonte Hirscher. “Aber es ist sehr viel los, es ist sehr viel Drumherum zu erledigen.” Der Hauptjob folgt auf der Piste. “Man hat gesehen, dass ein kleiner Fehler reicht, damit man keine Punkte macht”, spielte er auf den Patzer von Svindal im Super-G an.

“Top-Material, Top-Setup, Top-Infos – und dann muss ich noch gut Skifahren, das wäre der Plan für morgen.” Die Chance sei, da, aber er müsse 20 Punkte aufholen. Zwei sehr gute Fahren würden schlussendlich reichen, um den Gesamtweltcup zu sichern. “Das ist alles andere als einfach.” Wie groß das Risiko sein wird, das er im Riesentorlauf eingeht, werde man sehen. “Den Riesen gegen Ted zu gewinnen wird ganz schwierig.”

Vor spannendem Duell

Der Samstag sei auch entscheidend, wie er den Slalom am Sonntag taktisch anlegen könne. Hirscher liegt im Spezial-Weltcup fünf Zähler hinter dem führenden Deutschen Felix Neureuther. “Das Duell mit Felix wird sicherlich spannend. Wie er drauf ist, ist grandios. Er ist momentan der schnellste Mann im Stangenwald.”

Hirscher kann der vierte Skirennläufer nach dem Italiener Gustav Thöni (1971 bis 1973), dem Schweden Ingemar Stenmark (1976 bis 1978) und dem US-Amerikaner Phil Mahre (1981 bis 1983) werden, der den Gesamtweltcup dreimal in Serie gewinnt. “Das Geschenk greift man auch erst zu Weihnachten an und nicht zwei Tage vorher. Realität ist es, wenn man es realisieren hat können. Oder auch nicht”, sagte Hirscher.

Derlei Vergleiche klingen für ihn deshalb surreal. “Das interessiert mich momentan nicht, ich will nicht darüber nachdenken, was nicht einmal annähernd fixiert ist.” Er lese keine Geschichtsbücher und Statistiken. “Schauen wir, wie alles ausgeht. Und dann reden wir darüber. Über Dinge zu reden, die nicht existieren, fällt mir schwer.”

(APA)

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