Der 35-jährige Eisel absolviert die “Große Schleife” schon zum elften Mal. Wie zuletzt im Team Sky fungiert der ob seiner Qualitäten im Fahrerfeld sehr angesehene Steirer auch bei Dimension Data als “Road Captain”. Seine eigenen Chancen seien gleich Null, sagte Eisel der APA. Von seiner Führungsarbeit soll aber Ex-Weltmeister Mark Cavendish ebenso profitieren wie die afrikanischen Fahrer. “Zwei Etappensiege sind unser Ziel”, erklärte der Wahl-Kärntner, der im August zum zweiten Mal Vater wird.
Hauptaufgabe des Rennstalls ist es aber, afrikanische Fahrer zu entwickeln. Einen, der die Tour gewinnen könne, müsse man aber erst finden, sagte Eisel. Einen Beitrag dazu soll auch bei der Tour eine Charity-Aktion dienen, bei der Räder für Afrika lukriert werden sollen. “Das hebt uns ab von anderen Teams”, betonte der Klagenfurter. Im Rennalltag müsse man sich aber mit “tausend Kleinigkeiten” herumschlagen. Dazu zählen auch für Afrikaner schwierig zu erhaltende Visa sowie Arbeitsgenehmigungen.
Seine Topform habe er noch nicht erreicht, sagte Eisel, der einen dritten Etappenrang 2005 als beste Tour-Platzierung zu Buche stehen hat. Doch das ist für den Routinier kein Problem. “Die Form kommt sicher während der Tour. Die zweite und dritte Woche werden schwer genug.” Nach elf Rundfahrten soll für Eisel aber noch nicht Schluss sein, er will 2017 das Dutzend voll machen.
Sein Trainingspartner Haller stellt sich wie bei der Premiere im Vorjahr vor allem in den Dienst des Katjuscha-Sprinters Alexander Kristoff (NOR). Doch auch Joaquim Rodriguez (ESP) gilt es fallweise zu unterstützen. “Das ist meine Aufgabe, dafür bekomme ich mein Gehalt”, erklärte der 25-jährige Kärntner. Eigene Chancen könne er dann bei anderen Rennen wahrnehmen.
“Dass ich für die Tour nominiert wurde, zeigt, dass ich eine wichtige Kraft im Team bin”, sagte der extrovertierte Haller. Er sei diesmal nervöser als vor dem Debüt, meinte Haller zur APA. “Denn diesmal weiß ich, was auf mich zukommt.” Eine Tour-Teilnahme sei freilich immer etwas Besonderes. “Denn da bekommt man so viel zurück für all die Strapazen.”
Preidler hat heuer schon den Giro d’Italia absolviert und als Dritter der Königsetappe einen Sieg nur knapp verpasst. Der 26-Jährige macht kein Geheimnis daraus, dass ihm der Giro lieber ist als die Tour. “Da geht es ruhiger, familiärer zu”, betonte der Steirer. Die Nervosität unter den Tour-Startern sei vor allem in der ersten Woche enorm. “Da hat man keinen Freund mehr. Da gibt’s keinen, der einem Platz lässt. Jeder muss einmal stürzen, damit es ruhiger wird”, erklärte der Olympia-Kandidat.
Bei der “Dienstreise” durch Frankreich wird Preidler in den Bergen vor allem den Franzosen Warren Barguil unterstützen, der in der Giant-Equipe zum Topfahrer aufgebaut werden soll. “Er wollte mich unbedingt dabeihaben”, sagte der Grazer. Barguil zu unterstützen schließe aber nicht aus, sich auch selbst einmal einer Ausreißergruppe anzuschließen.
Neuling Konrad freut sich auf die Tour. “Ich möchte das Ziel in Paris erreichen und auf einigen Etappen stark fahren”, nannte der 24-jährige Profi des Bora-Rennstalls seine Ziele. Der Deutsche Emanuel Buchmann sei für das Gesamtklassement vorgesehen, ihn gelte es zu unterstützen. “Aber ich werde meine Freiheiten haben”, betonte der Niederösterreicher. Konrad glaubt zu wissen, was auf ihn zukommt: “Sehr viel Stress, vor allem in der ersten Woche. Dann ist gute Regeneration wichtig, und ich muss lernen, nach den Etappen abzuschalten.”
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