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Heftige Diskussionen um Fußball-WM 2022 in Katar

Geplantes Stadion: Al-Shamal
Geplantes Stadion: Al-Shamal ©Screenshot (You Tube)
Der deutsche FIFA-Vorstand Theo Zwanziger glaube nicht an die Durchführung der Fußball-WM 2022 in Katar. Mit seinen Äußerungen sorgte er in einem Interview am Montag weltweit für Aufregung: "Persönlich glaube ich, dass die WM am Ende nicht in Katar stattfinden wird". Der ehemalige DFB-Präsident spielte damit auf die schwierigen klimatischen Bedingungen und die gesundheitlichen Risiken für Spieler und Fans an.

Die FIFA wollte die Äußerung des 69-Jährigen nicht kommentieren. “Wie von Herrn Zwanziger selbst hervorgehoben, ist es seine persönliche Meinung”, hieß es vonseiten des Weltverbandes auf SID-Anfrage. Die Verantwortlichen in dem Wüstenstaat wurden da schon deutlicher. Nasser Al Khater, Marketing- und Kommunikationschef der WM 2022, reagierte auf die Aussagen und stellte klar: “Katar wird die WM ausrichten, allen Kommentaren von Herrn Zwanziger zum Trotz. Die einzige Frage bleibt die nach dem Wann”.

FIFA-Exekutiv-Mitglied Theo Zwanziger
FIFA-Exekutiv-Mitglied Theo Zwanziger ©FIFA-Exekutive-Mitglied Theo Zwanziger (Keystone)

Erste Testläufe bei WM 2014

Katar sei startklar für die Fußballweltmeisterschaft – Sommer oder Winter. Man habe prüfen lassen, dass eine Weltmeisterschaft in Katar im Sommer aufgrund der Kühltechniken möglich sei. Al Khater berichtete von den ersten Testläufen bei der WM 2014 optimistisch: “Wir haben gezeigt, dass unsere Kühlung auch außerhalb der Stadionbereiche funktioniert. In diesem Sommer haben wir Fans zu einem Open-Air der WM in Brasilien 2014 mit Temperaturen um komfortable 22 Grad Celcius begrüßt.” Weiters machte er auf die Entwicklung von umweltfreundlichen Kühltechniken aufmerksam, die ein wichtiges Gut für die Nation, Region und für Länder mit ähnlichen klimatischen Bedingungen sei. Durch die neuen Techniken könnten auch jene Länder Gastgeber von großen Sportereignissen werden, wo dies zuvor für nicht möglich gehalten wurde.

WM 2022 soll Menschen zusammenbringen

Auch Katars WM-OK-Chef Hassan Al-Thawadi machte auf die Vorteile aufmerksam, eine Weltmeisterschaft im Mittleren Osten durchzuführen: “Wenn Leute an die Region denken, dann eher an Konflikte. Die WM wird eine Plattform sein, die die Menschen zusammenbringt. Sie wird ein positives Vermächtnis hinterlassen. Ich bin sicher, dass die WM 2022 in Katar stattfindet.”

Präsentation der Pläne des geplanten Al-Shamal Stadion
Präsentation der Pläne des geplanten Al-Shamal Stadion ©Präsentation des geplanten Al-Shamal Stadion (AP)

Noch kein endgültiger Entscheid für WM in Katar

Ein endgültiger Entscheid für oder gegen die WM 2022 wird im kommenden Frühling erwartet. Einerseits aufgrund der unglaublichen Hitze und andererseits muss sich Katar immer noch mit Korruptionsvorwürfen im Zusammenhang mit der WM-Vergabe im Dezember 2010 auseinandersetzen. Offen ist auch die Frage, ob eine Verlegung der WM-Endrunde in den Winter 2022 überhaupt möglich ist. Sollte die WM aufgrund der Sommerhitze von rund 50 Grad Celsius nicht im Juni/Juli ausgetragen werden, wären die Monate Januar/Februar sowie November/Dezember 2022 mögliche Alternativen. Widerstände gibt es in dieser Hinsicht vor allem vonseiten der Europäer.

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greenprophet.com ©greenprophet.com

(red)

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