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Hebamme und Sterbeamme im Gespräch - FrauenSalon 2017

©Thomas/flickr.com/ über Kath. Kirche Vorarlberg
Ein Kind kommt zur Welt. Was aber, wenn der erste Schrei des Kindes ausbleibt? Beim FrauenSalon im Bildungshaus St. Arbogast sprechen am 12. Oktober eine Hebamme und eine Sterbeamme über diese leisen Berührungen mit der Welt und darüber wie ein neues Bewusstsein für die Anfänge des Lebens geschaffen werden kann.


Götzis (PDF) Es gibt sie, die „verwaisten Eltern“, die sich schon auf den Beginn oder auch den Zuwachs in ihrer kleinen Familie gefreut hatten. Rund 500 Totgeburten verzeichnet die Statistik Austria für Österreich pro Jahr.

„Ich sehe mich als Schwellenhüterin“
500 Frauen und/oder Paare müssen also jährlich allein in Österreich lernen, mit dieser Erfahrung weiterzuleben.
Verschämte Blicke, gut gemeinte Ratschläge und ein Alltag, der ohne Rücksicht auf Verluste weiterdrängt, sind nicht selten ihre Begleiter.
Oder es sind Frauen wie Uli Michel, die diese verwaisten Eltern begleiten. Uli Michel ist ausgebildete Hebamme und Sterbeamme. Sie begleitet Frauen und Paare nach Fehl- und Totgeburten. Sie leistet Trauerarbeit und schafft geschützte Räume, in denen Trauer Platz finden und Leben weitergehen kann. „Ich sehe mich als Amme für Lebensübergänge, als eine Art Schwellenhüterin zwischen dem Lebensanfang und dem Lebensende“,
erzählt Uli Michel. Die Frage nach dem „Warum“, die könne auch sie nicht beantworten und auch den Frauen ihre Trauer nicht abnehmen. „Aber ich kann den Frauen Sicherheit vermitteln und ihrer Trauer einen Rahmen geben“, erklärt Uli Michel, die auf die Erfahrung aus 21 Jahren als Hebamme und Sterbeamme zurückblicken kann.

Die Geburt, ein gesellschaftliches Ereignis
Mit ihr diskutiert die Hebamme Susanne Haunold-Sam, die sich in der Interessengemeinschaft Geburtskultur für eine neue Wahrnehmung von Schwangerschaft und Geburt in der Gesellschaft einsetzt.
2016 gegründet engagiert sich die IG Geburtskultur, der neben Hebammen und Ärztinnen auch Frauen aus den Bereichen der Kunst und Kultur angehören, für eine achtsame und zeitgemäße Geburtskultur. Schwangerschaft und Geburt sollen angstfrei erlebt werden können. Konkret bedeutet das für die Mitglieder der IG: Bewusstseinsbildung, Aufklärung, Vernetzung und Information. Dabei geht es um ein Abwägen der Geburtsmöglichkeiten – von der Hausgeburt bis zu den Geburtenstation – ebenso wie um die Arbeit der Hebammen oder die Diskussion darüber, wie beispielsweise eine Kaiserschnittgeburt von Mutter und Kind erlebt werden.

Musikalisch begleitet wird das Gespräch zwischen den Welten von der Musikerin Claudia Christa.

Thema ist alles, was in einem Frauenleben Platz hat
Der FrauenSalon Vorarlberg ist eine Initiative der Bildungshäuser Batschuns und Arbogast, des Ehe und Familienzentrums, der Katholischen Frauenbewegung, des Katholischen Bildungswerks und des Frauenreferats der KatholischenKirche Vorarlberg.
Seit 2010 findet der FrauenSalon zweimal jährlich statt. Thematisiert wird alles, was ein Frauenleben ausmachen kann. Das heißt: Der FrauenSalon liefert Anstöße, er bringt das Politische ins Private und das Private ins Politische. Im Mittelpunkt aber steht immer das Leben von Frauen heute, ihre Taten, Vorhaben, Ansichten und Lebensweisen.

Termin
Berührung mit der Welt
Hebamme und Sterbeamme im Gespräch
12. Oktober,
Einlass: 19 Uhr
Jugend- und Bildungshaus St. Arbogast

Zu Gast sind
Uli Michel, Hebamme und Sterbeamme aus Tecklenburg (Deutschland)
Susanne Haunold-Sam, Hebamme und Mitglied der IG Geburtskultur
Claudia Christa, Flötistin

Anmeldung
Jugend- und Bildungshaus St. Arbogast
T 05522 62501-0
arbogast@kath-kirche-vorarlberg.at

Kosten: 10 Euro

Quelle: Kath. Kirche Vorarlberg/Fehle

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