Pötsch soll ab November 2015 neuer Aufsichtsratsvorsitzender der Volkswagen AG werden. Der Österreicher wurde am 28. März 1951 in Traun geboren und studierte tudierte Wirtschaftsingenieurwesen an der Technische Hochschule Darmstadt. Seine Berufslaufbahn begann er bei BMW, wo er zwischen 1979 und 1987 tätig war, zuletzt als Leiter des Konzerncontrollings. Im Jänner 2003 berief der Aufsichtsrat der Volkswagen AG den Österreicher zum ordentlichen Mitglied des Vorstands, zunächst ohne Geschäftsbereich. Im September 2003 übernahm er die Verantwortung für den Geschäftsbereich Finanzen und Controlling auf Konzernebene im Vorstand. Seit dem 25. November 2009 ist Hans Dieter Pötsch zusätzlich zu seinen bisherigen Funktionen im Vorstand der Porsche Automobil Holding SE vertreten. Er nimmt dort ebenfalls die Position des Finanzvorstands ein. Unter seiner Ägide erfolgte auch die Übernahme von Scania und MAN, zudem war Pötsch für die Erarbeitung der Grundlagenvereinbarung mit Porsche und für die Integration des Sportwagenbauers in den Konzern verantwortlich.
Pötsch neuer Vorsitzender
Am Mittwoch wählte der 20-köpfige Aufsichtsrat den 64-jährigen Österreicher Hans Dieter Pötsch in Wolfsburg zu seinem neuen Vorsitzenden. Bereits in der vergangenen Woche hatte das Gremium den früheren Porsche-Chef Müller zum Konzernchef berufen. Pötsch löst den übergangsweise amtierenden Berthold Huber ab. Der frühere IG-Metall-Chef hatte den Posten im Frühjahr von Ferdinand Piëch übernommen. Der VW-Patriarch war nach dem verlorenen Machtpoker mit dem damaligen Vorstandschef Martin Winterkorn zurückgetreten.
Pötsch: “Vorgänge restlos aufklären”
“Es ist mir ein persönliches Anliegen, alles zu tun, damit die Vorgänge restlos ausgeklärt werden”, sagte Pötsch nach der Sitzung in Wolfsburg. Er sei sich der besonderen Verantwortung dabei bewusst. Pötschs bisherigen Posten als VW-Finanzchef übernimmt – ebenfalls wie erwartet – ab sofort der bisherige Vorstandsvorsitzende der VW-Finanztochter, Frank Witter. Der Aufsichtsrat folgte auch bei dieser Personalie den Empfehlungen seines Präsidiums. Wie zuvor schon der neue VW-Chef Müller bat auch Pötsch bei der Aufklärung der Abgas-Affäre um Geduld: “Mit Mutmaßungen oder vagen vorläufigen Sachständen ist aber niemanden gedient. Deshalb wird es noch einige Zeit dauern, bis gesicherte und belastbare Ergebnisse vorliegen und wir Sie umfassend informieren können.”
Regierung wartet auf Maßnahmenkatalog
Mit dem neuen Führungstandem Hans Dieter Pötsch und Matthias Müller will Europas größter Autobauer Volkswagen in der weltweiten Abgas-Krise die Trendwende schaffen. Derweil wartet die deutsche Bundesregierung auf einen Maßnahmenkatalog zur Aufklärung des Abgas-Skandals.
Deutsch Bank kritisiert Pötsch-Berufung
Die Deutsche Bank hingegen hat den Wechsel des bisherigen VW-Finanzvorstands Hans Dieter Pötsch an die Spitze des Aufsichtsrats kritisiert. Dies passe nicht eine “gute Corporate-Governance-Landschaft”, sagte Henning Gebhardt, Aktienchef der Deutsche-Bank-Vermögensverwaltungstochter Deutsche Asset und Wealth Management, dem “Handelsblatt”. Beim Thema Grundsätze guter Unternehmensführung sei VW“stehen geblieben”, kritisierte Gebhardt. “Das Nicht-Einhalten von Standards und eine schlechte Unternehmenskultur können zu einer extremen Schädigung der Marke führen – das sieht man jetzt bei der Diesel-Affäre.” Auch der neue Vorstandschef Matthias Müller werfe Fragen auf, zumal auch er “aus dem selben Stall” stamme.
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