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Handy am Steuer in Vorarlberg: In drei Jahren über 14.000 erwischt

Wer am Steuer mit dem Handy spielt, reagiert so schlecht wie ein Alko-Lenker mit 0,8 Promille.
Wer am Steuer mit dem Handy spielt, reagiert so schlecht wie ein Alko-Lenker mit 0,8 Promille. ©VOL.AT/Stiplovsek
Mehr als 14.000 Fahrzeuglenker wurden in den vergangenen drei Jahren in Vorarlberg beim unerlaubten Handy-Telefonieren am Steuer erwischt. Der VCÖ weist darauf hin, dass mit dem Handy telefonierende Fahrzeuglenker so schlecht reagieren wie Alko-Lenker mit 0,8 Promille.
Handy-Sünder in der Fotofalle

Im Vorjahr wurden in Vorarlberg allerdings mehr als doppelt so viele Handy-Telefonierer wie Alko-Lenker ertappt. Als Konsequenz fordert der VCÖ fordert verstärkte Maßnahmen für mehr Aufmerksamkeit im Straßenverkehr.

Drei Mal soviel Handy- wie Alko-Lenker

Das Handy-Telefonieren während des Lenkens eines Fahrzeugs ist weit verbreitet. Allein in Vorarlberg wurden in den vergangenen drei Jahren 14.479 Fahrzeuglenker beim Handy-Telefonieren erwischt. Im Vorjahr waren es 5.381 und damit fast drei Mal so viele wie Alko-Lenker.

Als Kavaliersdelikt gesehen

Dabei wird nur ein Bruchteil erwischt: Bei einer aktuellen österreichweiten Umfrage von Makam-Research gab jeder dritte Autofahrer an, während der Fahrt mit dem Handy zu telefonieren, jeder fünfte Autofahrer schreibt oder liest SMS bzw. E-Mails.

Polizei beschlagnahmt Handys

Auch die Polizei trägt dem Rechnung und hat 2013 nach schweren Unfällen fünf Telefone beschlagnahmt um zu kontrollieren, ob der Unfalllenker während der Fahrt telefoniert, Mails gelesen oder SMS geschrieben hat. Vor allem bei Unfällen mit Todesfolge oder schwerwiegenden Verletzungen werte man die Daten aus, so Rudolf Salzgeber, Leiter der Vorarlberger Verkehrspolizei, gegenüber dem “ORF Vorarlberg”.

Handy am Steuer: Unfallrisiko steigt

„Vielen ist nicht bewusst, wie sehr das Unfallrisiko beim Handy-Telefonieren zunimmt. Wer beim Lenken eines Fahrzeugs mit dem Handy telefoniert, hat ein vier bis fünfmal so hohes Unfallrisiko wie ein aufmerksamer Fahrer“, mahnt VCÖ-Expertin Urbanek. Wer ein SMS oder E-Mail schreibt, ist sogar an die zwei Sekunden im Blindflug unterwegs.

„Unachtsamkeit ist ein wachsendes Problem. Umso wichtiger sind umfassende Maßnahmen, um die Aufmerksamkeit im Straßenverkehr zu erhöhen“, betont VCÖ-Expertin Urbanek. Der VCÖ setzt sich für verstärkte Bewusstseinskampagnen für mehr Aufmerksamkeit im Straßenverkehr ein. Zudem sollte Handy am Steuer ins Vormerksystem aufgenommen werden: Statt eines Organstrafmandats soll es eine Anzeige geben. (red)

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