Das Pilzesammeln ist auch in Vorarlberg sehr beliebt. Im Ländle gibt es rund 3.000 verschiedene Pilzarten. Einige davon sind giftig. Andere haben sogar eine halluzinogene Wirkung. Laien können die verschiedenen Pilzarten meist nicht auseinanderhalten.
Magic Mushrooms: Jugendliche im Sammelfieber?
Das feuchtwarme Wetter der vergangenen Wochen bietet perfekte Voraussetzungen für die Pilze. In der Schweiz sind Fälle bekannt, in denen sich Jugendliche ganz gezielt auf die Suche nach sogenannten Magic Mushrooms machen. Laut dem Experten kann man dieses Phänomen in Vorarlberg nicht beobachten. Dass Sammler gezielt nach halluzinogenen Pilzen auf die Suche gehen und nach ihrer Wirksamkeit fragen, ist zumindest Elsensohn bisher noch nicht untergekommen. Pilzsachverständiger Günter Rigo berichtet sehr wohl davon, dass ihn auch immer mehr Jugendliche nach halluzinogenen Pilzen befragen. Er warnt jedoch davor, die Pilze zu sammeln und rät ausdrücklich vom Konsum ab.
Der bekannte Vorarlberger Suchtexperte Reinhard Haller schätzte bereits vor Jahren, dass jeder dritte Drogenkonsument schon Erfahrung mit Naturdrogen wie Engelstrompeten oder Magic Mushrooms gemacht hat. Dabei warnte er auch vor den unvorhersehbaren und fatalen Folgen von Bio-Drogen, die im Extremfall sogar zum Tod führen können.
Halluzinogene Pilze werden als giftig eingestuft
Pilze mit psychedelischen Wirkungen, wie zum Beispiel der “Spitzkegelige Kahlkopf”, gelten in Österreich als giftig. Wenn sich in den Fundschätzen der Pilzsammler giftige oder halluzinogene Exemplare befinden, wird von den Pilz-Experten nach Kontrolle die ganze Ausbeute konfisziert. Denn durch die Berührung mit den Schwammerln werden auch die ungiftigen Pilze ungenießbar.
Unzuverlässige Schwammerl-Apps
Abhilfe sollen deshalb sogenannte Schwammerl-Apps bieten. Von den Apps werden allerdings nur 300 bis 400 verschiedene Pilzarten abgebildet und sind deshalb zwar ein kleines Hilfsmittel, jedoch nicht vollkommen zuverlässig. Man sollte sich deshalb nicht nur auf die Apps verlassen und Experten zu Rate ziehen. (VOL.AT)
Spitzkegeliger Kahlkopf (Psilocybe semilanceata)
- Enthält den verbotenen Wirkstoff Psilocybin
- Bekanntester europäischer Psilocybin-Pilz
- Wird hauptsächlich in getrocknetem Zustand gekaut
- 20 Minuten nach Einnahme beginnt Rauschzustand
- Massive Sinnestäuschungen, Dehnung von Raum und Zeit – Horrorvisionen oder Angstzustände (Todesangst und Panik)
Die rechtliche Lage: Laut § 27 im Suchtmittelgesetz
Unerlaubter Umgang mit Suchtgift
Psilocin-, psilotin- oder psilocybinhältige Pilze einem anderen anbietet, überlässt, verschafft oder zum Zweck des Suchtgiftmissbrauchs anbaut, ist mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit einer Geldstrafe bis zu 360 Tagessätzen zu bestrafen.
Drogenberatungsstellen:
Anonyme Drogenberatung im Internet: do it yourself
Caritas Suchtberatung
aha Beratungsstellen
Ex und Hopp
Maria Ebene: clean
Die Fähre
SUPRO – Werkstatt für Suchtprävention
Buch zum Thema Sucht von Reinhard Haller: Nie mehr süchtig sein
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