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Grundstein für Bauprojekt Wien-Mitte gelegt

In Wien wurde eines der umstrittensten Bauprojekte der vergangenen Jahre gestartet: Bürgermeister Häupl (S) und Verkehrsminister Faymann (S) legten den Grundstein für die Bahnhofsüberbauung Wien-Mitte.

In der Vergangenheit hat diese für wilde Debatten um Bauhöhen, Investorenarchitektur und das Weltkulturerbe-Prädikat der Innenstadt gesorgt. Im Jahr 2011 soll das Projekt fertig werden.

Rund 400 Mio. Euro beträgt das Investitionsvolumen der Wien Mitte Immobilien Gmbh, einer Tochter des Bauträgers B.A.I. und der Bank Austria Creditanstalt. Geplant ist ein U-förmiger multifunktionaler Gebäudekomplex mit einem 70-Meter-Hochhaus, der auf 127.000 Quadratmeter Bruttogeschoßfläche Büros, Geschäfte, Gastronomie und Freizeiteinrichtungen beherbergen soll. Herzstück ist ein 28.000 Quadratmeter großes Einkaufszentrum.

„Mehr als auf einen Spatenstich freue ich mich auf das Eröffnungsfest für Wien-Mitte“, zeigte sich Häupl in einer Pressekonferenz vor dem Festakt ungeduldig. Er hatte die bestehende Bebauung einst mit dem Prädikat „Ratzenstadel“ versehen. Vom Neubau erwartet er sich nun „ein ordentliches Entree, ein Schmuckstück für die Stadt“. Der Bürgermeister erinnerte an die vergangene Welterbe-Debatte und betonte, dass Wien das Projekt „sehr konsequent, ruhig, kameradschaftlich und gemeinschaftlich“ vorangetrieben habe.

Wien-Mitte im Bezirk Landstraße wird laut B.A.I. von rund 100.000 Personen pro Tag frequentiert, die Verkehrsstation verknüpft zwei U-Bahn- und fünf Schnellbahnlinien sowie den Flughafenzug CAT. Die ÖBB investierten daher rund 30 Mio. Euro in die Erneuerung der Station, erklärte Faymann. Die Wiener Linien tragen 15 Mio. Euro bei.

B.A.I.-Chef Thomas Jakoubek sprach von einem äußert komplexen und großen innerstädtischen Bauvorhaben. Dennoch kündigte er die Fertigstellung für 2011 an, nachdem er in der Vergangenheit auch bereits das Jahr 2012 anklingen hatte lassen. „Ich werde mich mehr als bemühen, dass wir den Termin einhalten“, sagte er. Was sein Unternehmen den ÖBB für das Grundstück gezahlt hat, wollte Jakoubek nicht beziffern. Es sei „zu viel“ gewesen, meinte er lakonisch.

Die Bürofläche des Projekts macht 60.000 Quadratmeter aus. Für rund 34.000 Quadratmeter hat bereits das Finanzministerium einen Mietvertrag unterschrieben. Entsprechend zuversichtlich zeigte sich BA-CA-Vorstandsvorsitzender Erich Hampel: „Wir sind vom wirtschaftlichen Erfolg dieses Projekts überzeugt.“ Offen ist weiterhin, wer das Einkaufszentrum betreiben wird. Sonae Immobiliare aus Portugal ist nicht mehr mit dabei.

In das Projekt einbezogen wird auch die angrenzende Landstraßer Markthalle. Häupl verteidigte einmal mehr die Schließung, gegen die am Donnerstag ÖVP, Grüne und KPÖ mit einer Handvoll Demonstranten protestierte. Es gebe die Einladung an die Standler, sich an der neuen Mall zu beteiligen, so der Bürgermeister. Mit 45 von 49 habe man sich bereits geeinigt.

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