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Grünen-Gross: "Privatwaffen stellen ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar"

Gross mit Appell an Regierung.
Gross mit Appell an Regierung. ©MiK
Die Zahl der Schusswaffenbesitzer in Österreich ist auf 289.116 Personen gestiegen. Grünen-Klubobmann Adi Gross zeigt sich "betroffen", dass der Zuwachs in Vorarlberg am stärksten war.

Rund 57.000 Schusswaffen sind im Vorjahr in Österreich gekauft worden. Das entspricht einem Anstieg um fünf Prozent im Vergleich zum Jahr 2015, zeigt das am Montag veröffentlichte Branchenradar der Beraterfirma Kreutzer Fischer & Partner. Zwei Drittel waren gebrauchte Waffen. Bei den gänzlich neu angeschafften Faustfeuerwaffen (Pistolen und Revolver) gab es ein “erhebliches Plus” von acht Prozent.

Laut den Daten aus dem Zentralen Waffenregister stieg in den ersten elf Monaten des Vorjahres die Zahl der registrierten Schusswaffen um sechs Prozent von 922.279 auf 977.911 Stück. Rund 23.000 Waffenbesitzer wurden neu registriert. Das war ein Anstieg um knapp neun Prozent auf 289.116 Personen.

Gross: “Privatwaffen sind Sicherheitsrisiko”

“Privatwaffen stellen ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Die Gesellschaft wird durch mehr Waffen nicht sicherer“, reagiert der Grüne Klubobmann Adi Gross auf die aktuellen Daten des Innenministeriums.

Auch wenn in Vorarlberg im Österreichvergleich deutlich weniger Waffen verbreitet sind, zeigt sich Gross betroffen, dass der Waffenbesitz in Vorarlberg mit einem Plus von 12,4 Prozent am stärksten zugenommen hat.

“Bundesregierung ist gefragt zu handeln”

Besonders bedenklich ist laut Gross, dass vor allem die Waffen der Kategorie B – also Faustfeuerwaffen und halbautomatische Waffen – am stärksten zugenommen haben. “Das ist ein Alarmsignal und darf nicht ignoriert werden. Die Bundesregierung ist gefragt zu handeln! Halbautomatische Waffen haben nichts in Haushalten verloren“, so Gross.

Ein wichtiger Schritt sei laut Gross der einstimmige Beschluss im Vorarlberger Landtag vom Juni dieses Jahres gewesen, der Bund möge zumindest wirkungsvollere Kontrollen von Waffenverboten gesetzlich ermöglichen. Gross führt aus: “Derzeit können die Behörden nur dann Personen nach Waffenbesitz kontrollieren, wenn sie konkrete Hinweise haben, dass die betreffende Person gegen das Waffengesetzt verstößt. Dann ist es aber oft schon zu spät – wie Tragödien zeigen. Diese Sicherheitslücke im Waffengesetz muss daher rasch beseitigt werden.“

“Geht nicht um Jagdwaffen oder Sportschützen”

Bedenklich sei auch, dass Waffenbesitz-Anwärter, die beim Psychotest für die Waffenbesitzkarte wegen psychischer Labilität, Aggressivität und/oder sozialen Defiziten durchgefallen sind, den Test bundesweit solange wiederholen können, bis sie ein positives Ergebnis schaffen.

“Wichtig ist mir aber auch darauf hinzuweisen, dass es in dieser Diskussion nicht um Jagdwaffen für die Jägerschaft oder wirkliche Sportschützen geht. Es geht um die bedenkliche Zunahme von sonstigen Waffen im Privatbesitz“, betont Gross.

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