Lustenau. Gemeindearchivar Wolfgang Scheffknecht legte in seinem Vortrag mit dem Titel „Lustenau im ‚langen‘ 19. Jahrhundert I“ seine neuesten Forschungsergebnisse dar. Weitere Vorträge zu diesem Thema werden, wie der Titel des Referats bereits erkennen lässt, folgen. Das Hauptaugenmerk der ersten Einheit lag dabei auf der Bevölkerungsentwicklung und den damaligen Veränderungen im Ortsbild.
Rasantes Bevölkerungswachstum
Wie der Referent feststellte, war das 19. Jahrhundert in Lustenau von einem starken Bevölkerungswachstum geprägt. So verdoppelte sich gar in den vier Jahrzehnten ab 1870 die Bevölkerung von ca. 4.000 auf über 8.000 EinwohnerInnen. Wolfgang Scheffknecht führte neben den damaligen Produktionssteigerungen in der Landwirtschaft, ausgelöst durch den Bau von Entwässerungskanälen und die Aufteilung der Allmendegründe, vor allem die durch neu eingeführte Schutzimpfungen stark verminderte Kindersterblichkeit und die boomende Stickereiwirtschaft als Gründe hierfür an.
Starke Veränderungen im Ortsbild
Mit dem großen Bevölkerungswachstum ging, wie Wolfgang Scheffknecht verdeutlichte, auch ein ausgeprägter Bauboom einher. Dabei wurden viele, bislang als Ackerland verwendete Teile des Ortsgebiets erschlossen und erstmals in einem größeren Umfang gemauerte Häuser erbaut. So wurden etwa allein auf dem großen Grundstück des Gasthauses Sonne zwischen den Jahren 1880 bis 1908 18 Häuser errichtet. Abschließend thematisierte der Vortragende, dass all diese Veränderungen für die damaligen LustenauerInnen teilweise befremdlich wirkten und dass versucht wurde, mit der Schaffung eines großen Parks im Rheinvorland „die stete Verbauung der Gemeinde und die dadurch entstehende Einengung derselben“ zu kompensieren.
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