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Große Suchaktion nach "Krokodil-Phantom" in Kärnten

Such nach Krokodil bisher erfolglos
Such nach Krokodil bisher erfolglos ©APA
Ein "Krokodil-Phantom" hat am Donnerstag in Sachsenburg in Kärnten für eine groß angelegte Suchaktion samt Booten und Hubschrauber von Wasserrettung, Feuerwehr und Polizei gesorgt. Zwei Kinder hatten am Mittwoch der Polizei berichtet, beim Baden in der Drau ein Krokodil gesehen zu haben, das ihre Schuhe zerbiss und dann wieder wegschwamm.
Suchaktion nach Krokodil-Sichtung

Durch eine Untersuchung der Spuren erhärtete sich der Verdacht. Gefunden wurde das Reptil aber vorerst nicht. Laut den beiden Elfjährigen näherte sich das Krokodil gegen 17.30 Uhr der Kleidung und den Schuhen, während sie selbst sich auf einer Insel im Fluss befanden. Das Tier biss darauf herum und schwamm wieder davon. Die Kinder flüchteten über die abgewandte Seite der Insel. Einen halb zerbissenen Schuh warf der Bub laut eigenen Angaben aus Ärger in die Drau. Die Mutter des Mädchens nahm die Sache sehr ernst, ging mit den Kindern zur Polizei und kehrte in deren Begleitung zum Ort des Geschehens zurück. Sie bestätigte der APA, dass im Ufersand sichtbare Spuren gewesen seien.

Kurt Scheuchs Fischer-Revier

Die Bezirkshauptmannschaft hat am Donnerstag das Gebiet sperren lassen. Betroffen ist ein Stück der Drau, für das FPK-Chef Kurt Scheuch die Fischereirechte besitzt. Der Grund gehört dem Land.

Reptilienexpertin Helga Happ vermutete nach Untersuchung der Spuren und einem Gespräch mit den Kindern, dass es sich bei dem Tier entweder um ein Afrikanisches Stumpf- oder ein junges Nilkrokodil handelt. Jedenfalls würde sich das Reptil als wechselwarmes Tier am Nachmittag in die Sonne legen, was eine Suchaktion umso erfolgversprechender mache, vermutete Happ. Sie hatte die Bissspuren mit mitgebrachten Krokodilzähnen verglichen und den Uferbereich eingehend geprüft. Für die Expertin sowie für Bezirkshauptmann Klaus Brandner steht fest, dass es das Krokodil gibt. Die Aussagen der Kinder wie die gefundenen Spuren würden dies beweisen.

Köder ausgelegt

Doch nicht nur mit der Suchaktion versuchte man, des Räubers habhaft zu werden. Es wurden außerdem zwei Fleischköder ausgelegt, um das Krokodil zu fassen. Warnschilder sollen nun Passanten davon abhalten, im gefährdeten Bereich spazieren zu gehen. Krokodile schnappen für gewöhnlich im Uferbereich nach ihrer Beute und ziehen sie dann unter Wasser, wo sie ertrinken, erklärte Happ.

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