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"Größter Sozialabbau in der Geschichte": Volkshilfe warnt vor Abschaffung der Notstandshilfe

Der Bundesgeschäftsführer der Volkshilfe zur geplanten Abschaffung der Notstandshilfe
Der Bundesgeschäftsführer der Volkshilfe zur geplanten Abschaffung der Notstandshilfe ©APA
Angesichts der angedachten Änderungen bei der Arbeitslosenversicherung warnt der Bundesgeschäftsführer der Volkshilfe, Erich Fenninger, vor dem "größten Sozialabbau in der Geschichte unseres Sozialstaates".
Abschaffung sorgt für scharfe Kritik
Hartinger-Klein rudert zurück
Nicht minder kritisch zeigt sich Volkshilfe-Präsidentin Barbara Gross: “Trotz guter Wirtschaftslage ist die hohe Sockelarbeitslosigkeit in Österreich eine sozialpolitische Herausforderung. Die Antwort der neuen Bundesregierung stellt allerdings ein völlig falsches Signal dar. Einerseits wird die Aktion 20.000 abgeschafft, die nachweislich zu neuen Chancen für ältere arbeitssuchende Menschen geführt hat. Und andererseits wird die Abschaffung der Notstandshilfe in den Raum gestellt. Diese Doppelstrategie wird nicht zu neuen Arbeitsplätzen führen, sondern Menschen unter Druck setzen und zu dramatischen Lebenskrisen führen.”

Abschaffung der Notstandshilfe: Volkshilfe warnt vor “größtem Sozialabbau in der Geschichte”

Vor allem für ältere langzeitarbeitslose Menschen, die sich durch eine lange Versicherungsdauer etwas erspart haben, bedeute die Abschaffung der Notstandshilfe und eine Überführung in die Mindestsicherung eine enorme Gefahr. “Diese Menschen würden nicht nur ihr mühsam erspartes Geld verlieren, mit der Mindestsicherung kann eine Existenz auch nicht abgesichert werden”, ergänzte Fenninger.

Derzeit seien 404.699 Menschen in Österreich ohne Erwerbsarbeit, 54.745 Stellen sind beim Arbeitsmarktservice vorgemerkt. “Angesichts dieser Zahlen kann man die Ankündigungen der Bundesregierung nur als zynisch bezeichnen. Arbeitssuchende Menschen ohne reale Chancen so unter finanziellen Druck zu setzen, wird nur die Zahl psychischer Erkrankungen weiter in die Höhe treiben. Das kann nicht das Ziel sein.”

“Geplante Maßnahmen ein völlig falsches Signal”

Daher appellieren Gross und Fenninger an die neue Bundesregierung, das Gespräch mit Arbeitsmarktexperten zu suchen und zu sinnvollen Lösungen zu kommen. “Wir brauchen weiterhin Maßnahmen für ältere Arbeitnehmer und Impulse, um das Wirtschaftswachstum weiter anzukurbeln. Die geplanten Maßnahmen der Bundesregierung sind leider ein völlig falsches Signal”, so Gross und Fenninger.

(APA/Red.)

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