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Größte archäologische Fundzone in OÖ zur Gänze unter Denkmalschutz

Die älteste Holzstiege Europas in Hallstatt.
Die älteste Holzstiege Europas in Hallstatt. ©APA/Gindl
Die größte archäologische Fundzone Oberösterreichs oberhalb von Hallstatt ist zur Gänze unter Denkmalschutz gestellt worden. Die "Denkmallandschaft Salzbergtal und Dammwiese" beginnt am Hallberg in 600 Metern Seehöhe und reicht bis zur Dammwiese (1.300 Meter), teilte das Bundesdenkmalamt mit. Die Archäologen erwarten weitere Funde, zunehmend Probleme bereitet der Zugang zu Fundstellen unter Tag.

Das Gebiet umfasst Gräberfelder aus verschiedenen Epochen, aber auch prähistorische Wirtschafts- und Industrieareale im Umfeld des Bergbaureviers aus der Bronze- und Eisenzeit bzw. des heutigen Schaubergwerks. Prunkstück ist eine in den vergangenen Jahren unter Tag freigelegte Holzstiege aus der mittleren Bronzezeit, sie gilt als älteste Holzstiege Europas.

Hallstatt: Weitere Funde zu erwarten

Aber auch Tausende Werkzeuge und Geräte wurden gefunden und geben Aufschluss darüber, wie Leben und Wirtschaft der Hallstatt-Zeit funktionierten. Auch Fleischverarbeitung aus dem 14. Jahrhundert vor Christus wurde nachgewiesen. Die Menschen lagerten ihr Jagdgut gemeinschaftlich im Salz ein. Weitere Funde sind zu erwarten: Die Archäologen wissen zwar, dass sich die Siedlungen, die sich im räumlichen Umkreis des Salzbergbaus etabliert hatten, im Bereich der Bergwiese befanden. Sie wurden aber noch nicht entdeckt.

Bedeutendste Fundstelle weltweit

Die Denkmallandschaft bei Hallstatt gehört – neben Hallein in Salzburg und Cher Abad im Iran – zu den drei bedeutendsten archäologischen Fundstellen aus dieser Zeit weltweit, heißt es beim Bundesdenkmalamt. Verantwortlich dafür sind die für die Erhaltung besonders günstigen klimatischen Bedingungen unter Tage.

Alte Stollen verfallen

Problematisch ist allerdings die heutige Situation der Zugänge zu den rund 60 prähistorische Fundstellen im Salzberg: Diese führen teils über Stollen aus den vergangenen drei Jahrhunderten, die nun nicht mehr gebraucht werden und verfallen. Die ursprünglichen Zugänge – senkrechte Schächte von der Oberfläche aus – wurden im dritten vorchristlichen Jahrhundert jäh durch einen massiven Erdrutsch verschüttet und liegen bis heute unter der Erdoberfläche.

(APA)

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