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Grippewelle in Wien: NEOS fordern Impfpflicht für Personal in Spitälern

Eine Impfpflicht würde dabei helfen, die Übertragung der Grippeviren in Spitälern einzudämmen.
Eine Impfpflicht würde dabei helfen, die Übertragung der Grippeviren in Spitälern einzudämmen. ©APA
Die NEOS sind davon überzeugt, dass es in Wien keinen ausreichenden Schutz vor der Grippe gibt. Eine verpflichtende Impfung für Spitalspersonal soll unter anderem Abhilfe schaffen.
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Die Grippewelle ist da – und Wien nicht ausreichend geschützt. Davon sind jedenfalls die NEOS überzeugt. Probleme gebe es etwa in den städtischen Spitälern, wo zahlreiche Krankenstände den Druck auf das Personal noch zusätzlich erhöhten, wie Wiens NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger am Donnerstag beklagte. Sie forderte unter anderem eine Impfpflicht für pflegerisches und medizinisches Personal.

NEOS fordern verpflichtende Impfungen für Wiens Spitalpersonal

Eine derartige Verpflichtung für Mitarbeiter des Krankenanstaltenverbundes (KAV) wäre ein wesentlicher Beitrag, um die Übertragung der Grippeviren in Spitälern einzudämmen, zeigte sie sich überzeugt. Der KAV solle mit diesem Schritt ein erstes Zeichen setzen, sinnvoll wäre eine Umsetzung aber in allen, also auch den nicht-städtischen Spitälern, befand die NEOS-Politikerin.

Zudem sei die Entscheidung zu hinterfragen, das KAV-Personal heuer nur mit einem Dreifachimpfstoff zu versorgen. Denn dieser sei gegen den dominanten Erreger derzeit nicht wirksam. Dazu sei ein Vierfachimpfstoff nötig. Der koste zwar zehn Euro mehr, die Investition von insgesamt etwa 50.000 Euro würde sich aber rechnen. Laut dem pinken Gesundheitssprecher im Parlament, Gerald Loacker, komme bereits ein Krankenstand von zwei Ärzten teurer. Als Vorbild wurde die Medizinische Universität genannt. Diese habe für die Mediziner im AKH einen besseren Impfstoff besorgt, hieß es.

Generelle Kritik an Durchimpfungsraten in Österreich

Generell sei die Durchimpfungsrate in Wien und Österreich zu gering, wird von den NEOS kritisiert. Das führe dazu, dass etwa Masern und Keuchhusten wieder verstärkt auftreten. Von ihrer einstigen Forderung nach einem Impfnachweise für Kinder vor Kindergarten- bzw. Schuleintritt ist Meinl-Reisinger inzwischen abgerückt, wie sie heute erklärte. Die teils heftigen, ablehnenden Reaktionen darauf hätten sie sehr überrascht, sagte sie heute.

Sie forderte aber zumindest eine verpflichtende Impfberatung bei der Kindergarten- und Volksschuleinschreibung. Auch sei es wichtig, dass Ärzte in den Schulen wieder mehr impfen, wie Loacker befand. Denn derzeit herrsche teils Rechtsunsicherheit hinsichtlich Impfschäden. Die Bundesregierung müsse hier für rechtlich klare Verhältnisse in den Schulen sorgen.

Zudem sprechen sich die NEOS dafür aus, alle durchgeführten Impfungen auf der E-Card zu verzeichnen. Auch sollte es – entsprechend geschultem – Apothekenpersonal erlaubt werden, Impfstoff zu injizieren. Dies werde etwa in der Schweiz bereits praktiziert.

(APA/Red)

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