Die Grippewelle hat Wien im Griff, das führte vergangenes Wochenende etwa zu stundenlangen Wartezeiten in der Kinderambulanz des Donauspitals.
Reaktion auf die Grippewelle in Wien
Dieses Wochenende dürfte der Ansturm ausgeblieben sein: Sieben Kinderärzte folgten einem Aufruf der Ärztekammer und öffneten ihre Praxen, hieß es in einer Pressemitteilung der Interessensvertretung am Sonntag. Außerdem stockte der Ärztefunkdienst die Zahl der Kinderärzte auf zwei auf. Mit diesen Maßnahmen sei der Ansturm auf die Ambulanzen “gut abgefedert” worden, sagte ein Ärztekammer-Sprecher.
Bis Samstagabend gingen knapp 200 Anrufe beim Ärztefunkdienst ein, der die Zuteilung der kleinen Patienten zu den offenen Ordinationen übernahm. 132 Visiten führte der Funkdienst selbst durch, 65 Kinder wurden entweder beraten, an einen ordinierenden Arzt weitergeleitet oder – bei gröberer Beschwerden – an die Ambulanz verwiesen.
Ärzte halten während Grippewelle Wochenend-Ordination
Auch am heutigen Sonntagvormittag habe es bereits eine rege Nachfrage nach den zur Verfügung stehenden Medizinern gegeben: “Der Andrang war zu bewältigen. Es war gut, dass wir die Voraussetzungen geschaffen haben”, berichtete der Sprecher weiters. Er kündigte außerdem an, dass am Wochenende Kinderarzt-Ordinationen geöffnet seien, solange die Grippewelle anhalte.
Für Kammer-Vizepräsident Johannes Steinhart war die Aktion jedenfalls ein “voller Erfolg, der beweist, dass Wiens Ärztinnen und Ärzte für ihre Patienten auch unter schwierigsten Bedingungen und trotz bürokratischer Hürden da sind und entsprechend einspringen, wenn andere Institutionen versagen”, sagte er in der Aussendung. Schon wenige Stunden nach dem Aufruf hätten sich die ersten freiwilligen Mediziner gefunden.
Mangel an Kassenärzten in Wien verortet
Seit Langem herrsche im niedergelassenen Bereich dringender Handlungsbedarf: 300 zusätzliche Kassenplanstellen müssten in Wien sofort geschaffen werden, um die Leistungen aufrechterhalten zu können. In den Ordinationen brauche es mehr und vor allem flexiblere Angebote, besonders für die kinderärztliche Versorgung. “Denn wegen der strengen Vertretungsbestimmungen ist es selbst in Notsituationen nicht zulässig, zu zweit mit einem Kollegen gemeinsam zu arbeiten. Vertretungen sind lediglich im Urlaubs- oder Krankheitsfall gestattet”, so Steinhart.
Koordiniert wird die Liste der an Wochenenden freiwillig geöffneten Kinderarztordinationen vom Ärztefunkdienst der Ärztekammer für Wien; Patienten erhalten unter der Telefonnummer 141 Auskunft, welche Ordination für sie geöffnet hat.
(apa/red)
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