Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft prüft ein Vorgehen gegen den Grasser-Anwalt Manfred Ainedter. Die noch während der gestrigen Verhandlung beantragte Protokollausfertigung habe dem Zwecke gedient, zu prüfen, ob Maßnahmen ergriffen werden. Denkbar wäre eine disziplinarrechtliche Anzeige, sagte eine Sprecherin der Anklagebehörde am Donnerstag. Bisher habe man jedoch keine eingebracht.
Bereits erste Anzeige gegen Ainedter
Der “Kurier” berichtete indes in seiner Onlineausgabe ohne Quellenangabe, dass es bei der Rechtsanwaltskammer bereits eine erste disziplinarrechtliche Anzeige gegen Ainedter gibt. Von wem diese stammt, wird in dem Bericht nicht erwähnt.
Der Präsident der Disziplinarkommission in der Kammer, der Rechtsanwalt Herbert Gartner, wird von der Zeitung folgendermaßen zitiert: “Es gibt allerdings interne Standesrichtlinien. Und die sehen vor, dass man bei der Kontaktaufnahme mit Zeugen und Schöffen eines vermeiden muss: den Anschein jeder Beeinflussung.”
Rüge von Richterin
Ainedter, der den angeklagten Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser in dem Korruptionsprozess verteidigt, hatte sich in der Gerichtsverhandlung am Mittwoch eine Rüge der vorsitzenden Richterin Marion Hohenecker eingehandelt. Ainedter habe die Schöffen (Laienrichter) angesprochen und ihnen zu verstehen gegeben, dass man über ihr Privatleben recherchiert habe, kritisierte die Richterin. Ainedter meinte, es sei “nur Small Talk” gewesen.
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