Wieder Wirbel um Ex-Vizekanzler Hubert Gorbach (55): Nach dem Auffliegen der Affäre um dubiose Zahlungen der Telekom Austria für Gorbachs Sekretärin gelangt nun über eine am Freitag eingebrachte parlamentarische Anfrage der Vorarlberger Grünen ein weiterer brisanter Vorfall an die breite Öffentlichkeit. Wie aus den VN vorliegenden Informationen hervorgeht, wurde der einstige Verkehrsminister am 4. Mai dieses Jahres mit 1,9 Promille Alkohol im Blut von der Polizei erwischt. Als die rote Kelle winkte, war Gorbach mit einem Auto vom Schwarzen See in Satteins in Richtung Frastanz, seiner Heimatgemeinde, unterwegs. Aufgrund der beträchtlichen Alkoholisierung musste er seinen Führerschein sofort abgeben.
Schein weg, Strafe, Schulung
Für eine Alkofahrt mit 1,6 Promille und darüber sieht das Gesetz folgende Sanktionen vor: Sechs Monate Führerscheinentzug, eine Geldstrafe in der Höhe von 1600 bis 5900 Euro, Nachschulung, ein Termin beim Amtsarzt und eine verkehrspsychologische Untersuchung, die nochmals 363 Euro kostet. Geldstrafe, Nachschulung und Test hat Gorbach dem Vernehmen nach abgeleistet. Seinen Führerschein dürfte er dieser Tage wieder zurückbekommen.
Interventionen?
Die Grünen wollen nun unter anderem geklärt haben, ob es „in den Monaten September und Oktober bei der Bezirkshauptmannschaft Feldkirch Interventionen, mit dem Ziel, das Strafausmaß oder die Dauer des Führerscheinentzugs herabzusetzen“ gegeben hat und ob der ehemalige Vizekanzler „eine Sonderbehandlung durch die BH Feldkirch erfahren hat“.
Der Feldkircher Bezirkshauptmann Berndt Salomon wollte gestern gegenüber den VN keine Stellungnahme abgeben. Auch Gorbach wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Vorfall äußern.
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