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Google Maps-Südseeinsel gibt es nicht

Diese "Insel" gibt es garnicht. Auf dem Satellitenbild ist sie nur ein schwarzer Fleck.
Diese "Insel" gibt es garnicht. Auf dem Satellitenbild ist sie nur ein schwarzer Fleck. ©Google Maps/Screenshot
Australische Forscher fanden statt Land 1400 Meter tiefen Ozean. Sie fehlt auch auf offiziellen französischen Karten, schaffte es aber in die Atlanten.
Skurriles Google Street View (Teil 1)
Skurriles Google Street View (Teil 2)
Verrücktes auf Google Earth (Teil 1)
Verrücktes auf Google Earth (Teil 2)

Eigentlich ist die Insel relativ groß. Gut 30 Kilometer lang, an der breitesten Stelle misst sie fast fünf Kilometer. Sie ist zirka auf halben Weg von Australien nach Neukaledonien, befindet sich in französischen Hoheitsgewässern und wird von Google Maps Sandy Island genannt. Nur: An dieser Stelle ist das Meer 1400 Meter tief, von einer Insel weit und breit keine Spur.

Diese Erfahrung machten australische Forscher, die auf einer 25-tägigen Forschungsreise waren. “Wir wurden misstrauisch als die Navigationsgeräte des Schiffes eine Tiefe von 1400 Meter anzeigten, wo unsere wissenschaftliche Karten und auch Google Earth eine große Insel zeigten”, so die Geologin Maria Seton von der Universität Sydney. Grund für den Fehler läge in der World Coastline Database, an der sich viele Kartenhersteller orientieren würden.

Vor zehn Jahren aufgetaucht

Tatsächlich ist die Insel beispielsweise auch auf Yahoo Maps zu finden. Auch die Wetterkarten des Schiffes zeigten das Eiland an. Die Insel läge in französischen Hoheitsgewässern, auf Wikipedia ist sie auf Karten Neukaledoniens zu finden. Sie schaffte es in Atlanten und Webkarten, doch auf französischen Seekarten fehlt sie korrekterweise. Auch auf den Nautischen Karten des Forscherschiffes war keine Spur von der Insel. Derzeit sieht es so aus, als sei die Phantom-Insel vor zehn Jahren aus dem Nichts aufgetaucht. Und seitdem sei der Fehler von Karte zu Karte neu übernommen worden.

Einige Kartenhersteller würde zwar bewusst beispielsweise Phantom-Straßen aus Copyright-Gründen einbauen. Bei nautischen Karten sei das üblicherweise aber nicht der Fall, so ein Sprecher des Hydrographic Service der australischen Regierung, das würde ihrer Vertrauenswürdigkeit zu sehr schaden.

Google: “nie endende Herausforderung”

Ein Vertreter Googles erklärte, für die Karten würden eine ganze Bandbreite an Quellen herangezogen. Doch die Erde sei ein sich stetig verändernder Ort. “Diesen Veränderungen Rechnung zu tragen, ist eine nie endende Herausforderung.” Er forderte aber die Nutzer auf, das Unternehmen auf Fehler auch weiterhin aufmerksam zu machen. (VOL.AT)

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