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Volkshochschule startet Deutschunterricht für Imame

Der Kurs entstand als Kooperation zwischen ÖIF, IGÖ, dem Land Vorarlberg und der VHS Götzis.
Der Kurs entstand als Kooperation zwischen ÖIF, IGÖ, dem Land Vorarlberg und der VHS Götzis. ©VOL.AT/Rauch
Götzis - An der Volkshochschule Götzis startet dieses Jahr ein Pilotprojekt zur Sprach- und Integrationsförderung von Imamen und muslimischen Seelsorgern. Die Organisatoren und Teilnehmer zeigen sich begeistert.

Gemeinsam mit dem Österreichischem Integrationsfonds (ÖIF), der Islamischen Glaubensgemeinschaft Vorarlberg und dem Land Vorarlberg startet die Volkshochschule Götzis (VHS) das Pilotprojekt FIMUS. Der Fachsprachkurs für Imame und muslimische Seelsorger hat gleich mehrere Ziele. So soll er nicht nur die deutschen Sprachkenntnisse der Teilnehmer verbessern, sondern auch die Geschichte und Kultur Vorarlbergs näher bringen. Auch der interreligiöse Austausch und die Zusammenarbeit mit Institutionen und Anlaufstellen soll verbessert werden.

Imame als Multiplikatoren

In den 28 Moscheengemeinden Vorarlbergs sind derzeit an die 35 Imame und zwischen 50 bis 60 Seelsorgerinnen tätig. Aus der Sicht des ÖIF ist das Projekt daher von besonderem Wert, wie der stellvertretende Geschäftsführer Roland Goiser betont. Schließlich gelten die Seelsorger aufgrund ihrer Aufgabe als Multiplikatoren. Dies bedeutet, dass neben ihnen auch ihre Gemeinden und deren Integration von den neuen Kenntnissen der Imame und Seelsorger profitieren kann.

Kurs zeige Integrationsbereitschaft

Der Vorsitzende der Glaubensgemeinschaft Abdi Tasdögen schlägt in dieselbe Kerbe. “Dieser Kurs zeigt uns, dass sich unsere Imame und Seelsorgerinnen unter Bewahrung der eigenen Kultur und Identität in die Mehrheitsgesellschaft integrieren möchten”, erklärt er. Dazu sei das Erlernen und Beherrschen der deutschen Sprache der erste Schritt. Das Pilotprojekt startet mit 25 Teilnehmern, Tasdögen rechnet künftig mit jährlich an die zehn bis 15 Teilnehmer.

VHS sieht Integrationswirkung

Über das Projekt lernen die Teilnehmer auch weitere Angebote der Volkshochschule kennen, wie Geschäftsführer Stefan Fischnaller bemerkte. So hätten sich mehrere Teilnehmerinnen bereits für einen Zumba-Kurs an der VHS eingetragen. Aus Sicht Fischnallers profitiere dadurch die Integration der Seelsorger auch außerhalb des eigentlichen Kurses.

Projekt startete in Wien

Der Schwerpunkt liegt auf den Deutschkenntnissen, nicht zuletzt für erst kürzlich in Vorarlberg angekommene Imame. Daher besteht der Kurs im ersten Schritt aus einem Deutschkurs auf Niveau A1, um erste Grundkenntnisse zu erlangen und verbessern. Auf diesem baut der vertiefende Fachsprachkurs auf. Das erste vergleichbare Projekt begann 2010 in Wien. Im Herbst wurde das Projekt auf einzelne Bundesländer ausgedehnt, darunter auch Vorarlberg. Ab 2015 soll es österreichweit angeboten werden.

Finanzierung durch ÖIF

Finanziert wird der Kurs überwiegend durch den ÖIF, der jährlich über 6.000 Sprachkurse ermöglicht. Unterstützt wird es dabei vom Land Vorarlberg, für die Teilnehmer ist der Kurs kostenlos.

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