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Von Bregenz bis Ludesch mit 2.500 PS gegen den Schienenkaries

Von 5. bis 14. August ist der Schienenschleifzug in Vorarlberg hauptsächlich während der Nachtstunden unterwegs.
Von 5. bis 14. August ist der Schienenschleifzug in Vorarlberg hauptsächlich während der Nachtstunden unterwegs. ©ÖBB
Der 70 Meter lange Schleifzug sorgt für ruhigeres Fahrverhalten der Züge und längere Lebensdauer der Schienen. Seit Dienstag, 5. August 2014 startet der Einsatz im Bundesland Vorarlberg wo bis Mitte August 18.500 Meter Schienen geschliffen werden.

Jeder kennt den unangenehmen Besuch beim Zahnarzt vor allem wenn es um eine Kariesbehandlung geht – beim Karies der Schienen kommen deutlich größere Geräte zum Einsatz. In mehreren Nächten ist von 5. bis 14. August ist ein 70 Meter lange Schienenschleifzug am Vorarlberger Schienennetz im Einsatz. Mit seinen 2.500 PS verleiht der Spezialzug den Schienen ein neues, ideales Profil. An der Schienenoberfläche bilden sich durch das Befahren und Bremsen der Züge vor allem in Kurvenlagen sogenannte „Riffel“.

 

Das sind wellenförmige Vertiefungen und Unebenheiten die zu unruhigerem Fahrverhalten und Lärm führen. Rund 18.500 Meter Gleise werden in mehreren Schichten zwischen Bregenz – Dornbirn – Feldkirch bis nach Ludesch hauptsächlich während der Nachtstunden neu geschliffen. Mit der Spezialmaschine werden diese Unebenheiten an der Oberfläche entfernt. Züge fahren dadurch noch ruhiger über die Gleise, für die Anrainer stellt sich eine Lärmreduktion ein und die Lebensdauer der Schieneninfrastruktur wird deutlich verlängert. „Wir behandeln damit den Karies der Schienen“, so ÖBB Einsatzleiter und „Schienendoktor“ Heinrich Obmann.

Weniger Lärm – ruhiges Reisen – wirtschaftlicher Vorteil

 

Der Einsatz des Schienenschleifzuges ist minutiös geplant. Aufgrund des dichten Bahnverkehres sind die Arbeitsschichten grundsätzlich in der Nacht und an den Wochenenden eingeteilt. Durch die 24 Schleifmotoren, welche sich an Bord des Zuges befinden, erhalten pro Schicht zwischen zwei und drei Kilometer Schienen einen neuen Schliff. Nicht nach Zufall, denn die ausgewählten Streckenabschnitte werden bereits im Vorfeld durch den Einsatz eines speziellen Messzuges fixiert. Dieses High-Tech Gerät zeigt den Fachexperten genau, wo der Schleifzug zum Einsatz kommen soll.

Lebensdauer der Schienen wird verlängert

 

Der Schienenschleifzug sorgt bei den ÖBB für glatte Gleisoberflächen und verleiht den Schienen ein neues, ideales Profil. Durch die Bearbeitung wird der Geräuschpegel fahrender Züge deutlich vermindert und der Verschleiß durch unebene Gleisoberflächen wird verringert. Auf der Schienenoberfläche bilden sich durch das Befahren von Zügen kleine Schlupfwellen oder Verdrückungen des Schienenkopfes. Die Schleifmotoren des Zuges erzeugen einen neuen Schliff (es werden rund 0,3 – 1 mm abgeschliffen) und die Schienen erhalten wieder ihr ideales Profil. Das Schleifen bringt für alle Beteiligten Vorteile. Für die Anrainer entlang der Bahn wird der Lärmpegel durch das Glätten der Schienen spürbar gesenkt. Für die Bahnkunden wird das Reisen in den Reisezugwagen noch angenehmer und ruhiger. Für die ÖBB bringt das Schienenschleifen wirtschaftliche Vorteile, da die Lebensdauer der Schienen und des Gleiskörpers werden um ein vielfaches verlängert.

 

Einsatzgebiete im Detail – ÖBB bitten um Verständnis für Lärmentwicklung

 

Bis zum 14. August arbeitet sich der Schienenschleifzug durch Vorarlberg. In den angeführten Streckenabschnitten werden während der Nachtstunden immer wieder Teilbereiche neu geschliffen:

  • 05.08. – 06.08.2014: Bregenz – Lauterach – Bf. Wolfurt
  • 06.08. – 07.08.2014: Bf. Lauterach – Wolfurt – Dornbirn
  • 07.08. – 08.08.2014: Dornbirn – Hohenems – Altach – Bf. Götzis
  • 08.08. – 09.08.2014: Altach – Götzis – Koblach – Klaus
  • 10.08. – 11.08.2014: Bf. Feldkirch – Bf. Frastanz – Ludesch – Beschling
  • 11.08. – 12.08.2014: Frastanz – Ludesch – Feldkirch – Bf. Frastanz
  • 12.08. – 13.08.2014: Feldkirch – Bf. Frastanz – Frastanz – Beschling – Nenzing
  • 13.08. – 14.08.2014: Frastanz – Nenzing – Bludesch – Bf. Ludesch

Ein Beitrag der ÖBB-Holding AG/René Zumtobel.

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