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Hitzige Bauverhandlung um Wohnprojekt Wieden

Umstrittener Wohnbau in Götzis. Bauverhandlung für Projekt der Wohnbauselbsthilfe.
Umstrittener Wohnbau in Götzis. Bauverhandlung für Projekt der Wohnbauselbsthilfe. ©VN-Grafik, Foto: VN/Hartinger
Fünf Stunden wurde vor Ort über Projekt der Wohnbauselbsthilfe diskutiert.

Götzis. (VN-doh) Das Bauprojekt der Wohnbauselbsthilfe im Götzner Ortsteil Wieden-Kalkofen sorgt seit Monaten für Gesprächsstoff und hitzige Debatten. Entstehen sollen 49 Wohnungen in drei Baukörpern mit bis zu sieben Stockwerken. Die Anrainer wollen diese Dimension verhindern, denn gebaut wird im Ortsteil rund um den ehemaligen Wirtschaftspark sehr intensiv. Die große Befürchtung der Anrainer ist, dass ein Ghetto entstehen könnte.

Nach einem langen politischen Hickhack, der Empfehlung des Landesvolksanwalts für eine vorläufige Bausperre und der Erarbeitung eines Teilbebauungsplans, der keine Mehrheit fand, hat die Gemeinde vergangene Woche zur Bauverhandlung geladen. Die Vorgeschichte ließ eine angespannte Stimmung zwischen dem Antragsteller, der Wohnbauselbsthilfe, und den Anrainern erwarten.

Einwände eingebracht

Über fünf Stunden wurde vor Ort mit den rund 40 Nachbarn teils heftig diskutiert. Und nach wie vor setzen sich die Anrainer, die sich in der Initiative Gegenwind Götzis zusammengeschlossen haben, dafür ein, das Projekt in der vorgelegten Form zu verhindern. Bei der Bauverhandlung ließen sich drei der Anrainer von Rechtsanwalt Fedor Celigoj vertreten. Argumentiert wird mit einem Gemeindevertretungsbeschluss aus dem Jahr 2014, der noch unter dem nunmehrigen Alt-Bürgermeister Werner Huber gefasst wurde. Demnach gebe es einen Bebauungsplan, der vorsehe, dass das Grundstück höchstens mit einem vierstöckigen und drei dreistöckigen Gebäuden bebaut werde. Das werde durch das derzeit verhandelte Gebäude nicht eingehalten, deswegen sei die Baubewilligung zu versagen, heißt es im schriftlichen Einwand der Anrainer.

Verzögerungen

Damals wurde ein Projekt vorgestellt, das eine Baunutzungszahl von 80 vorsah. Beim neuen Projekt liegt diese bei 72. Die Wohnbauselbsthilfe betont weiterhin, dass man alle rechtlichen Bestimmungen eingehalten habe und sieht den Einwänden gelassen entgegen.

„Das baurechtliche Verfahren ist offen“, betonte Gemeindeamtsleiter Konrad Ortner. Das Verfahren könnte sich aber in die Länge ziehen und viel Zeit in Anspruch nehmen. Insbesondere wenn die Anrainer mit den Einwänden alle Instanzen durchlaufen. Laut Ortner sollte der schriftliche Bescheid der Götzner Baubehörde in einigen Wochen vorliegen. Dann könne die Berufungskommission angerufen werden, und der weitere Weg würde zum Verwaltungsgericht führen. Dort dauern Verfahren sechs bis zwölf Monate.

 

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