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Gemeinsam Kochen mit verschiedenen Nationalitäten

©fep
Alle 14 Tage wird in Götzis ein Kochvormittag mit den Flüchtlingen angeboten.
Kochvormittag

Götzis (fep) Im Zuge des Weltflüchtlingstages, welcher am 20. Juni stattfand, konnte sich auch die breite Bevölkerung eine Woche lang ein Bild von den Aktionen machen, welche Ehrenamtliche mit den Flüchtlingen durchführen: Unter anderem standen so eine Woche lang die Türen beim Eltern-Kind-Treffen für Kleinkinder im Pfadihaus in Altach offen sowie beim Deutschunterricht im Altacher KOM, und auch die Wandergruppe hieß die Besucher herzlich willkommen.

Beim Kochvormittag, welcher alle zwei Wochen stattfindet, wurden Einblicke in die orientalische Küche geboten: Dabei werden die Flüchtlinge aus dem Durchzugslager bei der Tennishalle vom ehrenamtlichen Küchenteam Gabriele Heinzle, Bernadette Hofer und Susanne Hofer abgeholt, um in der Schulküche des SPZ traditionelle syrische und afghanische Gerichte zu zaubern. Gekocht wird dabei mit vielen Gewürzen wie Kardamon, Kurkuma, Garam Masala, Curry und natürlich mit viel Knoblauch, Chili und Pfeffer. Das Fleisch wird nicht geschnitten, sondern gekocht und dann gezupft, und die Salate werden dabei anstatt mit Essig und Öl mit Zitronensaft zubereitet. Es wird auch zu jeder Mahlzeit das Brot selbst gebacken. Auch die Frauen dürfen ihre Wertigkeit behalten und den Teig am Boden zubereiten, um nach ihrer Tradition zu leben.

Egal, ob Syrer, Afghanen, Iraker, Somalier oder Nigerianer – gemeinsam wird leidenschaftlich gekocht, und während sich die einen mit Händen und Füßen verständigen, so nehmen die anderen wiederum gerne die Hilfe von Fariaullah Saratzai in Anspruch, welcher zwar zwischenzeitlich bereits in einer Männer-WG in Feldkirch-Nofels untergekommen ist, aber an den Kochvormittagen gerne als Dolmetscher fungiert. So entstehen gleichzeitig bis zu fünf Gerichte, welche dann auch gemeinsam am Tisch verspeist werden. Und alle freuen sich, wenn sie die Reste ihres Menüs ihren anderen Familienmitgliedern im Camp mitbringen können.

Umfrage: Was gefällt Ihnen am Kochvormittag?

Fariaullah Saratzai (32):

Neben der gemeinsamen Zubereitung und dem feinen Essen sind die Kochvormittage auch für mich eine gute Gelegenheit, um noch besser Deutsch zu lernen, da ich öfters zwischen den Ehrenamtlichen und den Flüchtlingen übersetze.

Yama Gholami (10):

Ich helfe gerne beim Salatschneiden. Der Reis schmeckt hier einmalig – er ist mit Rosinen, Nüssen und Karotten verfeinert – Das Essen erinnert mich an meine Mutter, die noch zu Hause ist, hier in Götzis bin ich mit meinem Papa, der mit mir zum Kochvormittag kommt.

Bernadette Hofer (55), Ehrenamtliche:

Ich liebe es, mit diesen Menschen zu arbeiten – man fühlt sich wie in einer kleinen Familie und bekommt sehr viel Dankbarkeit zurück. Auch ist es für mich interessant, die Küche und Sitten aus anderen Ländern kennen zu lernen und ihnen auch ein Stück unserer Tradition zu zeigen.

Zahra Karimi (23): Das Kochen habe ich von meiner Mutter und meiner älteren Schwester gelernt, welche in meiner Heimat geblieben sind. Ich komme gerne mit meinem Mann zum Kochvormittag, da das Essen wie zu Hause schmeckt und wir hier viel Freude am Zubereiten und am gemeinsamen Zusammensitzen haben.

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