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Concerto Stella Matutina: Musik zum Träumen

Der weltweit berühmte Oboist Alfredo Bernardini aus Rom.
Der weltweit berühmte Oboist Alfredo Bernardini aus Rom. ©Conerto Stella Matutina
2. Abo-Konzert des „Concerto Stella Matutina“ brachte „Musik zum Träumen“.

GÖTZIS. (sch)  „Süße Träume“ stand als Motto über dem 2. Abo-Konzert von „Stella Matutina“ in der ausverkauften Kulturbühne AMBACH. Und das Programmheft schwärmte von Nacht, Schlaf, Träumen. Nun, die aufgeführten Barockkomponisten Henry Purcell, Georg Muffat, Alessandro Marcello, Johann Joseph Fux, Johann Pachelbel und Johann Caspar Ferdinand Fischer straften mit ihren insgesamt vom barocken Glanz überstrahlten Werken das Motto eigentlich Lügen. Selbstredend waren die exquisiten Damen und Herren von „Stella Matutina“ (mit neuer Konzertmeisterin Fani Vovoni) und unter der Leitung des weltberühmten italienischen Oboisten (Stammgast !) Alfredo Bernardini ebenso glanzvoll unterwegs wie immer – kaum einmal kam sanfte, nächtliche Stimmung auf, zumal gleich in der Suite aus „The History of Dioclesian“ (des römischen Kaisers) von Purcell ein Monster daherlärmte. Für echte nächtliche Romantik wären etwa Mendelssohn oder Nicolai zuständig gewesen, doch diese Herren gehören ja in ein anderes Jahrhundert als die „Stella“.

Kleine Oasen der Ruhe

So mussten die wenigen Oasen der verträumten Ruhe die Rechtfertigung des Gesamtmottos sein. Muffats Concerto Grosso Nr. IV in g-Moll hieß sogar  „Dulce Somnium“ (allerdings mit zwei erregten Sätzen). Im Concerto in d-Moll für Oboe und Streicher von Marcello spielte dann Maestro Alfredo Bernardini wahrlich „traumhaft“ mit berückendem Wohllaut, umringt von seiner kongenialen Künstlerschar. Fux widmete der Nacht eine sehr kontrastreiche Suite, in der auch der Nachtwächter vorkommt. Der bekannte Kanon und Gigue in D-Dur von Pachelbel (ohne Nacht-Bezug) wurde in kleiner Besetzung kammermusikalisch delikat zelebriert. Fischers Suite Nr. 8, „Le journal du printemps“ war eher vital-tänzerisch als nächtlich umflort (reizvoll die Echowirkung aus dem Bühnen-Off). Die Schlussnummer kehrte wieder zum Anfang zurück. Weil sich Maestro Bernardini nicht sicher war, ob man den Sinn des Lärms im Purcell-Opus verstanden hatte (Kaiser Diokletian und sein Kampf mit Sturm und Monster), spielten er und ein paar Musici in Masken dem vergnügten Publikum die Handlung gestenreich kurz vor. Fröhliche und hellwache (!) Stimmung im  Saal.

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