Göfis. (etu) Mit Humor erreicht man viele Menschen. In satirischen Beiträgen verpacken Comedians beispielsweise oft politische Botschaften. Aber Kabarett eines Geistlichen? Überraschend komisch! Familienseelsorger Michael Kopp lud bei seinem Auftritt im Carl-Lampert-Saal Göfis gleichzeitig auf eine Entdeckungsreise in seine Kärntner Heimat. Auf die Bühne getreten versprühte Kopp direkt gute Laune. „Falls Sie meine Witze nicht verstehen – keine Sorge! Ich lache meist selbst darüber, dann wissen Sie welches die lustigen Passagen sind.“ Und so erklärte der Priester im selbstkritischen Auftritt „ME – Wie Schnecken checken“, auf heitere Art, wie jeder seines eigenen Glückes Schmied ist. „ME“ soll demzufolge für „Meine Erfahrung“ (oder „Meine Einfalt“) stehen. Dabei zitiert Kopp immer wieder aus der Bibel und fügt humorvolle Kommentare hinzu. „Bitte erzählt keinem Pfarrer von meinen Bibelübersetzungen. Wenn doch, ist es mir auch egal. Ich kassiere eh nur vom Kärntner Bischof Rüge“, fügte er lachend hinzu.
Wie Schnecken: Langsam und beständig
Fekalwörter wurden gekonnt zensiert. Diese Kraftausdrücke seien einem Priester nicht würdig. „Na, wenn die wüssten …“ Immer wieder polarisierte Kopp mit seinen Aussagen zwischen Jung und Alt, altmodisch und modern. „Ihr seid aber hoffentlich keine Schnecken-Checker?“, fragt er in die Runde. „Spaß beiseite. Ich bin froh, dass es euch gibt, die ihren Kirchenbeitrag leisten. Wegen euch müssen wir Priester nicht arbeiten.“ Das Publikum lachte. „… oder zumindest weniger“, korrigierte Klopp. Anschließend schwenkte der Pfarrer um und wurde ernster: Rassismus ist aktueller denn je. „Jeder, der sagt ‚Ausländer raus‘ soll mal prüfen woher seine Kleidung oder Handy kommen.“ Wenn man diese Aufforderung wörtlich nehme, dann stünden wir alle nackt da. Da seien Schnecken viel unkomplizierter: „Schnecken kennen keine Unterschiede – da macht’s jeder mit jedem.“ Zwischen den humorvollen Monologen lud Klopp zum Mitsingen von seinen selbstgedichteten Liedern. Der Abschluss bildete eine umgeschriebene Mundart-Version von „Halleluja“.
Info: Ein weiterer Termin vom munter-frohen Pfarrer in Batschuns ist bereits in Planung.
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