"Gleiches Recht für alle"

35.000 Pensionisten in Vorarlberg beziehen eine (Teil-)Rente aus dem benachbarten Ausland. Das ist immerhin rund die Hälfte aller Pensionsbezieher im Land. Durch neue Gesetze in den vergangenen Jahren schmolzen diese Rentenanteile zum Teil in manchen Fällen bis zu 15 Prozent dahin. Und auch aktuell gibt es zwei Problembereiche, bei denen Pensionisten, die in Deutschland oder der Schweiz gearbeitet haben, benachteiligt werden, zeigt der Pensionistenverband Vorarlberg auf.

Deutsche Renten

„In den vergangenen Jahren kamen über 1000 österreichische Pensionisten mit deutschen Renten wegen Steuernachzahlungen zu uns in die Beratung”, berichtet Erich De Gaspari, Obmann des Vorarlberger Pensionistenverbandes.

Die Problematik: Das für Auslandspensionen zuständige Finanzamt Neubrandenburg forderte rückwirkend Steuern ab dem Jahr 2005 nach. „Viele Pensionisten, die aus Deutschland eine kleine Teilleistung beziehen, müssen teilweise recht beachtliche Nachzahlungen leisten. Dazu kommt, dass die Informationspflicht aufs Gröbste vernachlässigt wurde”, so De Gaspari. Zudem gebe es Behördenwillkür, weil Österreich keine Grundfreibeträge für zusätzlich in Deutschland beschränkt Steuerpflichtige gewährt. Es gehe dabei darum, die Steuer, die in Deutschland entrichtet wird, in Österreich nicht mehr dem so genannten Progressionsvorbehalt zu unterziehen

Schweizer Renten

Bei den Schweizer Renten geht es um die Sechstel-Regelung von Weihnachts- und Urlaubsgeld, wie in Österreich üblich. Österreichische Pensionisten erhalten ihre Pension 14 Mal im Jahr, ehemalige Grenzgänger aus der Schweiz 12 Mal und aus Liechtenstein 13 Mal.

„Somit kommen jene, die Pensionen aus dem Ausland beziehen, nicht in den Genuss des begünstigten Steuersatzes”, erklärt Herbert Fechtig, Obmann des Vorarlberger Grenzgängerverbandes.