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Gewerbe und Handwerk bleiben wichtige Säulen

Konjunkturbericht: Stabile Auftragslage, positive Einschätzung für den Rest des Jahres. Feldkirch.

(VN) Eine stabile Auftragslage, die besser ist als im Rest Österreichs – so lautet der Grundtenor des aktuellen Konjunkturberichts für das Vorarlberger Gewerbe und Handwerk, den die KMU Forschung Austria erstellt hat. Mehr als 20 Prozent der Betriebe meldeten im 1. Quartal 2014 Steigerungen bei den Auftragseingängen bzw. den Umsätzen gegenüber dem gleichen Quartal des Vorjahrs. „Das Gewerbe und Handwerk präsentiert sich weiter als wichtige Säule der Wirtschaft für Vorarlberg“, resümiert Ing. Bernhard Feigl, Spartenobmann in der WKV.

In den investitionsgüternahen Branchen ist der durchschnittliche Auftragsbestand im 2. Quartal 2014 verglichen mit dem 2. Quartal des Vorjahrs um 6,4 Prozent gestiegen. In den konsumnahen Branchen verzeichneten 27 Prozent der Betriebe Umsatzsteigerungen. Per Saldo überwiegen die Betriebe mit Umsatzsteigerungen um 23 Prozent. „Es zeigt sich, dass die Vorarlberger auf die heimische Angebotspalette von Gewerbe und Handwerk setzen“, freut sich Spartenobmann Feigl.

Optimistisch in die Zukunft

Die bisherigen Entwicklungen im Jahr 2014 lassen auch eine positive Einschätzung für den Rest des Jahres zu. So rechnen 25 Prozent der Betriebe im 3. Quartal mit steigenden Auftragseingängen bzw. Umsätzen gegenüber dem 3. Quartal des Vorjahrs. Auch hier dominieren per Saldo die optimistischen Einschätzungen bei den Betrieben.

Davon profitieren auch die Mitarbeiter und der Arbeitsmarkt. In Sachen Personal planen 26 Prozent der Betriebe, im Zeitraum zwischen Juli und September die Zahl der Mitarbeiter zu erhöhen. Der Personalbedarf liegt damit über dem Niveau des Vergleichsquartals im Jahr 2013.

Österreich-Bilanz schlechter

Österreichweit sieht die Lage nicht ganz so gut aus. Hatte die Branche doch einen „schwachen Jahresbeginn“ und es gebe „keine Anzeichen für eine Verbesserung“, so Walter Bornett, Chef der KMU Forschung.

Die schwachen Konjunkturdaten zeigen „dringenden Handlungsbedarf“ für die Politik, so Renate Scheichelbauer-Schuster, WKÖ-Obfrau der Bundessparte Handwerk und Gewerbe. Damit der Jobmotor Gewerbe und Handwerk auch in Zukunft funktioniere, müssten nun in aller Dringlichkeit die Arbeitskosten gesenkt und damit die Kaufkraft gestärkt werden. „Weitere Lohnnebenkosten müssen vermieden werden.“ Weiters fordert die WKÖ-Sparte eine Änderung der neu am 13. Juni in Kraft getretenen EU-Richtlinie über Verbraucherrechte. Wenn Kunden Handwerker zu sich ins Haus holen, soll das erweiterte Widerrufsrecht nicht gelten.

Impuls Handwerkerbonus

Der mit 1. Juli wirksam werdende Handwerkerbonus sei für die Branche „ein wichtiger Impuls“. Damit erhalten Privatpersonen eine steuerliche Förderung von 20 Prozent des Rechnungsbetrags bzw. bis zu maximal 600 Euro für die Renovierung, Erhaltung oder Modernisierung ihres Wohnraums. Es werden pro Objekt und Jahr Leistungen in der Höhe von 200 Euro bis maximal 3000 Euro (ohne MwSt.) gefördert, wenn diese von einem Handwerker geleistet werden. 2014 stehen bis zu 10 Mill. Euro und 2015 bis zu 20 Mill. Euro zur Verfügung. „Wir erwarten einen Run auf die Förderung“, so Reinhard Kainz, Geschäftsführer der Bundessparte Gewerbe Handwerk.

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