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Gewalt ist keine Lösung

Röthis - Gewalt gegen Frauen und Kinder ist ein gesellschaftliches Problem, das gesellschaftlich gelöst werden muss. "Seit 20 Jahren finden Betroffene in der IfS-FrauennotWohnung Zuflucht und Unterstützung. Hier finden Frauen und Kinder die nötige Ruhe und Begleitung, um Vergangenes zu verarbeiten und zu bewältigen.", so Stefan Allgäuer, Geschäftsführer des Institut für Sozialdienste (IfS).
"Nicht wegschauen bei Gewalt!"

Gewalt passiert mitten unter uns und leider allzu oft am Ort der scheinbaren Geborgenheit: in der eigenen Familie und im nahen sozialen Umfeld. „Das Gesicht der Gewalt hat sich nicht verändert – weder gibt es neue, bislang unbekannte Formen der Gewalt, noch wird heute mehr Gewalt ausgeübt als vor einigen Jahren“, berichtet Dr. Allgäuer. „Was sich verändert hat, ist die Wahrnehmung von Gewalt. Dank einer verstärkten Sensibilisierung der Bevölkerung wird diese nun vermehrt wahrgenommen und immer seltener toleriert, verharmlost und verleugnet.“

Doch noch immer erleben viele Frauen Gewalt in der Familie und erdulden diese häufig über Jahre hinweg, ehe sie es wagen, aus dem Gewaltkreislauf auszubrechen. „Es ist äußerst wichtig, Gewalt weiterhin zu einem öffentlichen Thema zu machen und die Sensibilisierung der Bevölkerung weiter voranzutreiben“, erläutert Allgäuer. „Deshalb setzten wir im IfS auf umfassende Präventionsarbeit. Unsere Angebote im Bereich des Gewaltschutzes, eines davon ist die IfS-FrauennotWohnung, haben es sich zum Ziel gesetzt, Gewaltopfern Hilfe anzubieten und Gewalt präventiv zu verhindern.“

Finanziert wird die IfS-FrauennotWohnung durch den Vorarlberger Sozialfonds und das Bundeskanzleramt, Abteilung Frauenangelegenheiten und Gleichstellung.

„Mein Dank gilt den Kostenträgern, durch deren finanzielle Unterstützung unsere Arbeit erst möglich wird, sowie all jenen, die sich in den vergangenen 20 Jahren in der IfS-FrauennotWohnung engagiert haben“, unterstreicht Allgäuer. „Die Mitarbeiterinnen bereiten mit ihrem Einsatz in dieser teils schwierigen und auch emotional belastenden Arbeit jenen Boden, auf dem die betroffenen Frauen wieder Fuß fassen und sich neu orientieren können.“     

Die FrauennotWohnung als Ort des Schutzes

Die ersten Frauenhäuser entstanden in den 1970er Jahren. Heute gibt es in Österreich 30 solcher Einrichtungen. Das erste Frauenhaus Vorarlbergs, die IfS-FrauennotWohnung, wurde 1990 eröffnet und bot seither rund 1.200 Frauen und ebenso vielen Kindern, die von häuslicher Gewalt betroffen oder bedroht sind, Schutz und Zuflucht.

„Die FrauennotWohnung mit ihren Bewohnerinnen ist ein kleines Abbild der Gesellschaft“, erklärt Tanja Kopf, Leiterin der IfS-FrauennotWohnung. „Frauen und Kinder aller Altersgruppen, verschiedenster Nationalitäten und sozialer Schichten finden bei uns Hilfe.“ Die IfS-FrauennotWohnung ist telefonisch unter 05572/29304 rund um die Uhr zu erreichen und Aufnahmen sind jederzeit möglich. Die Adresse wird aus Sicherheitsgründen nicht publik gemacht.       

„Unsere Einrichtung ist ein wichtiger Zufluchtsort für Frauen, die sich in äußerst schwierigen und komplizierten Lebenssituationen befinden“, berichtet Kopf. „Wir unterstützen unsere Klientinnen und deren Kinder bestmöglich und versuchen gemeinsam mit diesen Problemlösungen zu erarbeiten.“ In der FrauennotWohnung erhalten Betroffene die Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen und konkrete Schritte für die Zukunft zu planen. Somit wird den Frauen nach deren Aufenthalt ein existenzgesichertes Leben und psychische Stabilisierung nach traumatischen Erlebnissen ermöglicht. „Zudem kann die IfS-FrauennotWohnung zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit beitragen“, fügt Kopf ergänzend hinzu, „und Menschen Mut machen zu handeln, wenn diese gewalttätige Zwischenfälle in der Familie, im Bekanntenkreis oder in der Nachbarschaft wahrnehmen.“

16 Tage gegen Gewalt an Frauen

Zu einer verstärkten gesellschaftlichen Sensibilisierung bezüglich des Themas „Gewalt in der Familie“ beigetragen haben Informationskampagnen wie beispielsweise die Aktion „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“, die auch in diesem Jahr am 25. November starten wird. Mit Unterstützung einiger Vorarlberger Unternehmen werden  während eines Zeitraums von 16 Tagen Zeitungsinserate veröffentlicht, die  täglich auf die Problematik der häuslichen Gewalt hinweisen und mögliche Wege aus dem Gewaltkreislauf aufzeigen sollen. „Es ist uns wichtig, aktiv auf das Thema Gewalt und damit zusammenhängende Probleme hinzuweisen, denn Gewaltprävention beginnt damit, dass Menschen Geschehnisse aufmerksam verfolgen und rasch reagieren, wenn es zu gewalttätigen Zwischenfällen kommt“, so Kopf abschließend. „Auch zukünftig werden wir die Anliegen von betroffenen Frauen und Kindern ernst nehmen und uns um bestmögliche sowie präventive Lösungen bemühen!“

 

FACTBOX:

 

IfS-FrauennotWohnung

das frauenhaus in vorarlberg

Postfach 61

6850 Dornbirn

T 05572/29304

(rund um die Uhr)

Mail: frauennotwohnung@ifs.at

www.ifs.at

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