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Gemeinschaft der Dominikanerinnen Altenstadt feiert Jubiläum

Die kleine Gemeinschaft auf den Spuren des hl. Dominikus: Priorin Sr. Andrea Rusch, Sr. Agata Teresa Wierdak, Sr. Immaculata Hochstrasser und Sr. Dominika Heinzle.
Die kleine Gemeinschaft auf den Spuren des hl. Dominikus: Priorin Sr. Andrea Rusch, Sr. Agata Teresa Wierdak, Sr. Immaculata Hochstrasser und Sr. Dominika Heinzle. ©Helmut Köck
Feldkirch. (koe) Seit 1206 ist bei den dominikanischen Nonnen ihr kontemplatives Leben auf das ständige Verweilen mit Gott ausgerichtet.
Dominikanerinnen Altenstadt

Im Dominikanerinnenkloster zum Englischen Gruß in Altenstadt leben noch vier Schwestern und feiern am 15. und 16. Oktober das 800 Jahr Jubiläum „Ordo Praedicatorum“ ihres Ordens.

Wechselvolle Geschichte
Das Kloster ist seit dem 15. Jahrhundert nachweisbar. 1488 wurden die hier lebenden Schwestern zum ersten Mal ausdrücklich Dominikanerinnen genannt. Der erste Klosterbau, der aber zum Teil abgerissen wurde, stammte aus dem Jahre 1634. Wesentliche Vergrößerungen sind in die Jahre 1679 – 1781 datiert. Die Klostertrakte sind um zwei Rechteckhöfe gruppiert. Erster Vorgängerbau der Klosterkirche war eine 1442 geweihte Kapelle. Aus den Jahren 1640/42 ist ein erster Kirchenbau überliefert, im Jahre 1695 wurde die bestehende Kirche neu erbaut. Die Bissingerstraße erinnert an Anna von Bissinger, die Wohltäterin und Retterin des Klosters Altenstadt im Jahre 1633. Die edle Frau besichtigte damals, das vom Verfall und der Schließung bedrohte Kloster. Spontan trat sie ins Kloster ein, baute es völlig neu auf und zwei Jahre später als Maria Constantia nach einjährigem Noviziat legte sie die Ordensprofess ab und wurde 1637 zur Priorin gewählt. Im 18. Jhdt. erfuhr das Kloster schmerzliche Heimsuchungen, wie Hagelwetter, Erdbeben und Viehseuchen. Weiteres brachte die Französische Revolution große Unruhen mit sich. Die Schwestern mussten tausende von Soldaten speisen und die Pferde im Stall versorgen. Im 19. Jhdt. konnte sich der Konvent langsam wieder erholen. Einen großen Aufschwung erlebte das Kloster um 1920 unter der Priorin Schwester Dominika. An Ihren bürgerlichen Namen erinnert heute die Priorin-Schaffner-Gasse in Altenstadt. 44 Schwestern, die größte Anzahl in der Geschichte, lebten damals im Kloster. Während und nach ihrer Amtszeit wurden Besitzungen aus dem Klostergut für öffentliche Bauvorhaben, wie Schulbauten, zur Verfügung gestellt. Heute leben vier Schwestern im ehrwürdigen Haus. Priorin ist Sr. Andrea Rusch. Neben den zwei älteren Schwestern Immaculata Hochstrasser und Sr. Dominika Heinzle lebt die junge Polin Sr. Agata Teresa Wierdak in der Gemeinschaft. Wichtig ist ihnen ein gesunder und froher Geist, den sie sich auch in der kleinen Gemeinschaft bis heute bewahrt haben und die Sorge um die beiden älteren Nonnen.

Gemeinschaft heute
Entsprechend ihrer Berufung führen die Dominikanerinnen ein kontemplatives Leben, indem sie das Gebet und die Abgeschiedenheit von der Welt pflegen. „Wir beten darum, dass das Wort Gottes in die Herzen der Menschen kommt, unser ganzes Leben ist diesem Auftrag gewidmet“, bringt es Sr. Agata Teresa auf den Punkt. Bereits um sechs Uhr beginnt für die Schwestern mit der Betrachtung und Laudes ihr Tag. Nach dem Frühstück folgt dann das Rosenkranzgebet. Die Feier der Liturgie mit der täglichen Eucharistiefeier als Mittelpunkt sind die Kraftquellen, aus denen sie leben. Durch andauerndes persönliches Gebet im Laufe des Tages empfehlen die Schwestern die Anliegen der Menschen und Nöte der ganzen Welt der göttlichen Barmherzigkeit.

Gefragte Dienstleistung
Neben dem Gebet ist die freudig geleistete Arbeit ein wichtiges Element des Alltages. Jede Schwester trägt dazu bei, dass auch die leiblichen Bedürfnisse erfüllt werden. So ist seit Jahrzehnten die Hostien Herstellung, welche noch von Hand erfolgt, eine wichtige Einnahmequelle. Sr. Andrea ist dafür verantwortlich. Sehr gefragt ist die Paramenten-Stickerei und Restaurierung von Fahnen, Taufkleidern oder Messgewändern. Es gibt wohl keine alte Vereinsfahne, die hier nicht wieder auf Glanz gebracht wurde. „Sogar ein Paar aus Paris wurde auf unsere Näharbeiten aufmerksam und ließ sich Bettwäsche mit Monogramm bei uns fertigen“, erzählt stolz Sr. Agata Teresa. Die landwirtschaftliche Umgebung des Klosters bietet der Gemeinschaft einen wichtigen Ort der Stille und Ruhe und ermöglicht den Anbau für den Eigenbedarf. Besonders die Blumenpracht lieben die Schwestern.

Freundeskreis
Herzlich bedanken möchten sich die Dominikanerinnen bei den ehrenamtlichen Helfern aus Altenstadt und Umgebung. Seien es die Personen, die in der Hostienbäckerei aushelfen, Männer, welche das Holz für den Winter bereitstellen oder Helfer in Küche und Garten. Sie sind dankbar für jede Unterstützung oder Spende. Bescheiden wie sie leben, gibt es im Jahr zwei Wochen Urlaub, den sie meistens für den Verwandtenbesuch nützen. Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene besteht im Kloster die Möglichkeit an Besinnungstagen teilzunehmen. Jeden Mittwoch findet von 19:00 bis 20:00 Uhr auch ein Bibelabend statt und im Winter gibt es den Alpha-Kurs zur Vertiefung des Glaubens.

Jubiläumsprogramm
Sonntag, 16. Oktober 2016 10:00 Uhr
in der Pfarrkirche AltenstadtFeierliche Eucharistiefeier mit Festprediger P. Mathias Zlonkiewicz OPMusikalische Gestaltung „God’s singing Kids“
Danach Agape im Kloster.

Theaterstück
„Verso l’alto“ Sel. Pier Giorgio Frassati
Gelebte Liebe auch für heute?
Samstag, 15. Oktober 2016 und Sonntag 16. Oktober um 17:15 Uhr in der Klosterkirche
Danach kleiner Imbiss.

Kontakt
Dominikanerinnenkloster zum “Englischen Gruß” Altenstadt
Klosterstraße 2 6804 Feldkirch, 0043 5522 72274
kloster.altenstadt@gmail.com, www.dominikanerinnen.net

 

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