Travestie-Kunst der Spitzenklasse

Götzis. (sch)  Der Fasching ist vorbei und somit der schon uralte, beliebte Trend zur Verkleidung, einmal ein anderer, eine andere zu sein. Der Begriff „Travestie“, die künstlerisch bedingte weibliche Kostümierung von Männern, ist aber ein historisch kulturelles Thema. Es ist die Kunst, nicht nur durch äußeren Glanz des Kostüms und die Schminke „Frau“ zu sein, sondern auch einen Abend lang auf der Bühne symbiotisch mit der weiblichen Spezies eins zu werden. Der Travestie-Künstler wird danach in der Garderobe wieder zum Mann; er muss zweifellos ein sehr flexibler Schauspieler sein. Nun, auf der Kulturbühne AMBACH gastierten kürzlich, vom Musikladen veranstaltet, beinahe schon Stammgäste, die sehr berühmten österreichischen „Herr…lichen – Damen …ZART!“, eine Travestie-Gruppe der Spitzenklasse, 31 Jahre jung und 2005 in Deutschland mit dem Internationalen  Show-Preis ausgezeichnet. Die „Herr…lichen Damen“ garantierten auch im neuen Programm für üppige Gewänder und Perücken, tolle Choreografien, Live-Gesang, Kabaretteinlagen, schräge Witze der Moderatoren Bobby und Sissi und viel rassige Musik vom Band, von Mozart bis zur Disco und natürlich Falco. „ZART!“  im heurigen Motto der Show bedeutet, dass Wolfgang Amadé immer wieder mit ein paar Mo „zart“ -Tönen präsent war. Gleich am Anfang begrüßten die smarten Herren in bezauberndem weiblichem Mozart-Outfit das Publikum.

Augenweide und Ohrwürmer …

Ja, die schillernden Damen/ Herren verwöhnten ihre Fans zwei Stunden lang mit einem  wahren Feuerwerk für Aug´und Ohr! Ein paar besondere Blitzlichter seien in Erinnerung gebracht: Die stets rasant gewechselten Prachtkostüme vom Barock (Venedig, Paris) bis heute, die abenteuerlich hohen Perücken-und Hut-Kreationen, die präzisen und höchst originellen Tanzeinlagen, fröhliche Schlager-Medleys mit teils Live-Gesang,  Parodien auf  EAV, Batman, Popey the Sailor, Jazz-Gitti, Gabalier, Marlene Dietrich oder Fendrich; ein Prachthahn holte zwei Burschen als Hennen auf die Bühne und tanzte mit ihnen den klasse Ententanz… also Jubel, Trubel, Heiterkeit, auch immer wieder verbal in schlüpfrig-flotter Moderation. Ein kluges Lichtdesign tauchte die opulenten, quirligen Kostümstars der Spitzen-Show in wohlige Farbmeere.

Zu Weihnachten kommen die „Herrlichen…Damen“ wieder nach Götzis,  mit einem der Zeit entsprechenden neuen Programm (Musikladen).