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Traditionsreiche „Kappili-Kilbi“ in Lustenau

Die Organisatoren der „Kappili-Kilbi“: Karl-Heinz Keik, Helmut Fitz, Ingrid Peer, Sepp Hagen.
Die Organisatoren der „Kappili-Kilbi“: Karl-Heinz Keik, Helmut Fitz, Ingrid Peer, Sepp Hagen. ©edithhaemmerle
Die Kappili-Kilbi findet am Samstag, 17. November, zum Patrozinium der Loretokapelle, statt. Lustenau. Der Gedanke zur Gründung einer „Kappili-Kilbi“ entstand 1999.
Kappili-Kilbi

Sepp Hagen (Mänglars Sepp) und seine Frau Hildegard waren mit Ingrid und Julius Peer einer Meinung: „Man sollte am Patrozinium der Loretokapelle etwas Besonderes tun.“ Dieser Gedanke entwickelte sich zu einer „Kappili-Kilbi“, die zum ersten Mal im November 1999 abgehalten wurde. Es wurde ein „Kappili“-Komitee gegründet, dem sich spontan Karl-Heinz Keik und Helmut Fitz mit ihren Frauen angeschlossen haben. „S’Kappili ischt für minö Ma alls g’sin“, erinnert sich Ingrid Peer an die Anfänge zurück und an die glücklichen Jahre mit ihrem Mann. Vor zwei Jahren, zehn Tage nach der „Kappili-Kilbi“, sei ihr Mann verstorben, erzählt sie wehmütig. Und gerade weil die Loretokapelle für ihren Mann so wichtig war, will sie sich weiter dafür engagieren.

„Kappili-Kilbi“ am 17. November

Die „Kappili-Kilbi“, am Patrozinium der Loretokapelle, ist für die Lustenauer zur Tradition geworden. Am Samstag, 17. November, ist es wieder soweit. Um 10 Uhr beginnt der Festgottesdienst mit musikalischer Gestaltung durch den Musikverein Lustenau. Nach der Festmesse beginnt mit der Agape die „Kappili-Kilbi“. An einem Kilbistand gibt es Wein, Glühwein und Brötchen. „Dafür werden 400 bis 500 belegte Brötchen hergerichtet“, erwähnt Ingrid. Dabei helfen ihr die Frauen vom Komitee. Das Brot liefert seit 13 Jahren die Bäckerei Aicher gratis. Heuer übernimmmt Marietta vom Blumengeschäft „Blumenzauber“ aus der Pontenstraße das Schmücken der Kapelle. Für die „Kappili-Kilbi“ natürlich kostenlos. „Und d’rnoch got ma noch is „Meindl“. Auch das ist zur Tradition geworden. Das anschließende gemütliche Beisammensein im Gasthof „Meindl“. Dort gibt es eine extra Speisekarte zur „Kappili-Kilbi“.

Ehrenamt

Über 20 Jahre haben zwei Lustenauer Frauen, Marianne Paulitsch und Katharina Holzer, die Loretokapelle wöchentlich geschmückt und geputzt. Diesen Dienst haben sie nun in jüngere Hände gelegt. Seit Frühjahr 2012 schmücken Renate Riedmann, Irene Nagel, Irmgard Hämmerle und Olga Kogler jeden Freitag die kleine Kapelle am Ende der Kapellenstraße. Die Loretokapelle, die bereits 1645 erbaut wurde und viele Geschichten erzählen kann, liegt den Lustenauern am Herzen. Die ältere Generation erinnert sich noch, als jedes Jahr am Heiligen Abend das Glöckchen eine Stunde lang für die Steckenwegerin geläutet hat. Das liegt lange zurück. Viele Jahre blieb das Glöckchen zum Leidwesen der Nachbarn stumm. „Mein Mann wollte, dass man am Heiligen Abend wieder läutet“, erinnert sich Ingrid an seinen eindringlichen Wunsch. Seit dem Jahr 2003, als eine zweite Glocke im Gedenken an Albert, Mathilde und Walter Bösch, gespendet wurde, ist das Geläut am Heiligen Abend wieder zu hören. Seither ist es auch für die Nachbarn ein liebgewonnenes Ritual, wenn sie am Heiligen Abend zum Läuten kommen.

So hoffen die Organisatoren der „Kappili-Kilbi“ auf gutes Wetter. Meistens sei es trocken geblieben. Aber auch für schlechtes Wetter ist vorgesorgt. Dann wird ein großer Schirm, der von der Tischlerei Blank zur Verfügung gestellt wird, auf dem Vorplatz aufgestellt. Vorausblickend wünscht sich Ingrid Peer, dass das Komitee noch lange an einem Strang zieht, und die freiwilligen Helfer weiterhin zur Verfügung stehen.

Auszug aus der Geschichte der Loretokapelle:

 

Die gefällige Kapelle mit Zwiebeltürmchen liegt gegen Osten an der Hofsteigstraße. Das Langhaus, das wie alle Loretokapellen ein Tonnengewölbe besitzt und ungefähr die Länge des hl. Hauses in Nazareth aufweist, bekam noch zur Zeit des Frühbarock um 1645 je drei spitzbogige Fenster, während im Chor auch das Motiv der Ochsenaugenfenster auftritt. Bei der Restaurierung 1934 wurden an den Seitenwänden an Stelle der alten Votivtäfelchen neue Ovalbilder von Prof. J. Wehinger, Dornbirn, aufgehängt. Sie zeigen die jüngsten Heiligen der Kirche. Im Vorzeichen alpenländischer Art wurde an der Wand über dem Eingang mit der Jahreszahl 1645 vom Meister des Hochaltarbildes in der neuen Erlöserkirche, Sepp Maierhuber, Wien, 1936 ein kräftiger Christophorus als Fresko gemalt.

 

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