„Insgesamt wurden 2015 39 Familien mit 50 Kindern in den Angeboten des Hauses Haus Mutter und Kind betreut. Dies entspricht einer Steigerung zum Vorjahr von 25 Prozent bei den Müttern und 32 Prozent bei den Kindern“, bringt es Stellenleiterin Doris Müller auf den Punkt. Eine dramatische Zahl, die allerding in einer Zeit von großen gesellschaftlichen und sozialen Herausforderungen nicht wirklich überrascht. Arbeitslosigkeit, Krankheit, Scheidung oder Trennung vom Partner oder Gewalt in all seinen dramatischen Facetten machen auch vor Müttern und deren Kindern nicht halt – im Gegenteil – oft sind sie am meisten betroffen und sehen als letzten Ausweg eine Einrichtung wie das Haus Mutter und Kind in Feldkirch. So wie die 25-jährige Johanna, die mit ihrem dreijährigen Sohn vor einigen Wochen in die Caritaseinrichtung kam, weil ein Leben zuhause bei den Eltern in ihrem alten Kinderzimmer nicht mehr möglich war. „Mein Freund hat mich verlassen, als er von meiner Schwangerschaft erfuhr und so blieb mir nur der Umzug zurück zu meinen Eltern. Ich wollte doch, dass mein Kind ein Dach über dem Kopf hat. Doch mein altes Zimmer ist viel zu klein für mich und meinen Kleinen und die Stimmung zuhause wurde immer schlechter“, erzählt die junge Mutter.
Neues Selbstbewusstsein
So wie Johanna ging es 2015 vielen Frauen, die im Haus Mutter und Kind untergekommen sind. Und hier, im Kreise von Frauen, die sich alle in schwierigen Lebensphasen befinden, lernen sie, auf eigenen Beinen zu stehen, den Alltag und die Versorgung der Kinder selbst zu organisieren. „86 Prozent der Aufnahmen sind Aufträge der Kinder- und Jugendhilfe, um die Mütter im Erlernen der Grundkompetenzen für die Versorgung des Kindes zu stärken“, bestätigt auch Stellenleiterin Doris Müller. Im Rahmen zahlreicher Gespräche, Kurs oder Hilfestellungen der Caritasmitarbeiterinnen, lernen die Frauen, Behördengänge selbständig zu erledigen, richtig für sie und die Kinder einzukaufen oder die Bedürfnisse der Kinder zu erkennen – und sie erhalten vor allem eines – wieder mehr Selbstbewusstsein, um das Leben nach dem Haus Mutter und Kind eigenständig zu meistern. Immerhin 70 Prozent der Bewohnerinnen zieht nach ihrem Aufenthalt in der Caritaseinrichtung in eine eigene Wohnung, was eine beachtliche Leistung der Bewohnerinnen ist.
Auffallend ist der Zuwachs an Bewohnerinnen aus dem EU-Raum, aber auch aus anderen Teilen der Erde im Haus Mutter und Kind. Die sprachlichen und kulturellen Unterschiede sind neue Aspekte, mit denen das Betreuerinnen-Team umgehen lernen muss.
Quelle: Caritas Vorarlberg
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