AA

Eröffnung der Ausstellung „Gesichter zeigen“

Bis Ende November kann man die spannende Ausstellung "Gesichter zeigen" auf dem Lustenauer Kirchplatz besuchen.
Bis Ende November kann man die spannende Ausstellung "Gesichter zeigen" auf dem Lustenauer Kirchplatz besuchen. ©Caravan
Kulturverein Caravan gibt Flüchtlingen Gesicht.
Eröffnung der Ausstellung „Gesichter zeigen“

Lustenau. In Lustenau Angekommene bekommen eine Stimme und ein Gesicht: das ist die Intention der Installation „Gesichter zeigen“, die 16 Menschen, die aus ihrem Heimatland fliehen mussten, anhand von Portraits und Texten vorstellt. Am 22. September 2016 feiert diese besondere Ausstellung auf dem Lustenauer Kirchplatz Eröffnung.

Initiiert wurde das Projekt von Willi Pramstaller vom Verein Caravan. Er kontaktierte den Fotografen Gerhard Klocker, der sofort für die Idee gewonnen werden konnte. Autorin Daniela Egger kam gleich mit ins Boot, um die Interviews zu führen und die Texte zu schreiben. Grafiker Kurt Dornig übernahm die Gestaltung. Mit Hilfe der Unterstützung der Marktgemeinde Lustenau wurde die Umsetzung der Idee ermöglicht.

Die Idee

Resultat der Interviews und Fotoserie sind 16 bewegende und berührende Portraits von Menschen, die in Lustenau ihre vorübergehende oder aber auch dauerhafte Heimat gefunden haben. Initiator Willi Pramstallers Idee war es, jene Menschen, die in Lustenau angekommen sind, aus der anonymen Masse heraus zu heben und näher an die Bevölkerung zu bringen, indem ihre Schicksale erzählt und gezeigt werden. Die eindrücklichen und emotionalen Portraitfotos in Kombination mit den persönlichen Statements und Geschichten, die aus den Interviews stammen, erlaubt das Projekt „Gesichter zeigen“ sehr berührende Einblicke in die Hintergründe einer solch schwerwiegenden Entscheidung, die eigene Heimat zu verlassen.

Das Ankommen

Die Flüchtlinge berichteten in den Interviews von den Zuständen zuhause, von ihrer Flucht und wie es sich anfühlt, jetzt in Lustenau beheimatet zu sein. Zu Herzen geht jedes einzelne Schicksal, so auch das von Marwa Hasrieh, aus Hama in Syrien. Sie ist 33 Jahre alt, hat drei Kinder und die Familie musste flüchten, weil IS-Truppen die Stadt angriffen. Granatsplitter trafen ihren jüngsten Sohn im Gesicht, ihr Mann wurde durch einen Schuss am Bein verletzt. Das verletzte Bein hat die Flucht für ihn erschwert. Aber schlussendlich ging alles gut. „Er war extrem dünn, als er die Strecke bis in die Türkei laufen musste, ich blieb mit den Kindern in der Türkei zurück. Acht Monate dauerte es, bis wir nach Österreich fliegen konnten“, sagt die junge Frau. Bayan Algomaa, 14 Jahre alt, aus Homs in Syrien, ist vor zwei Jahren nach Lustenau gekommen. Sie erzählt, dass sie schon viele nette Mädchen kennen gelernt hat und sehr gerne zur Schule geht, aber eines fehle ihr noch: „Ich brauche nur eine einzige, wirklich gute Freundin, eine, die mich versteht – und alles ist gut.“ Denselben Wunsch hat auch Ritaa Diab, 15 Jahre, ebenfalls aus Homs in Syrien: Sie möchte später Modedesignerin werden, und weil ihr das Lernen leicht fällt, spricht sie schon sehr gutes Deutsch und das vor allem aus einem Grund: „…weil ich eine Freundin brauche – sonst bin ich nichts!“

Veranstaltungshinweis:

Die Ausstellung „Gesichter zeigen“ dauert von Donnerstag 22. September bis Ende November 2016

 

Wo: Kirchplatz Lustenau

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Lustenau
  • Eröffnung der Ausstellung „Gesichter zeigen“