Besinnlich und unterhaltend in die kommende Zeit

 Abwechslungsreich ist das Repertoire der Stadtkapelle Dornbirn-Haselstauden.

  VN-HEIMAT- INTERVIEW: mit Manfred Willam (52), Obmann der Stadtkapelle Dornbirn-Haselstauden.

Musik. (bet) Manfred Willam, Obmann der Stadtkapelle Dornbirn-Haselstauden vermittelt im Gespräch mit der VN-Heimat einen kurzen Einblick in seine Tätigkeit und die Vorbereitungen auf das Fest zum 165 jährigen Bestehen der Stadtkapelle, das am 11. und 12. Juli groß gefeiert wird.

 Seit wann sind Sie Obmann der Stadtkapelle Dornbirn Haselstauden?

Manfred Willam: Seit März 2012 bin ich als Obmann bei der Stadtkapelle Dornbirn-Haselstauden tätig.

 Welche Beweggründe standen hinter dieser Entscheidung?

Manfred Willam: Freundschaft, Kommunikation und das Miteinander sind für mich wichtige Elemente im Leben. Diese Elemente werden in der Stadtkapelle Haselstauden gelebt.Die ehrenamtliche Tätigkeit im Kulturbereich ist ein willkommener Ausgleich zur beruflichen Tätigkeit.

Was stellt die Stadtkapelle Dornbirn-Haselstauden in der Gesellschaft dar?

Manfred Willam: Die Stadtkapelle Haselstauden ist ein wichtiger Kulturträger im vierten Bezirk von Dornbirn. Kirchliche und weltliche Feierlichkeiten werden durch die Blasmusik entsprechend aufgewertet. Traditionen werden durch unsere Musik erhalten und die Tatsache, dass Musik Menschen glücklich macht, ist allgemein bekannt.

Wie schätzen Sie das Ansehen der Blasmusik in unserer Region derzeit ein?

Manfred Willam: Die Blasmusik hat in unserem Land einen sehr hohen Stellenwert. Dieser Stellenwert wird von der Politik durch entsprechende Unterstützungen honoriert. Viele Festlichkeiten in unserer Region werden durch das Engagement einer Blasmusik aufgewertet. Dementsprechend groß ist die Nachfrage für Auftritte unserer Musik während des gesamten Jahres.

 Was wird von der Stadtkapelle mehr erwartet: Konzertante Stücke oder Unterhaltungsmusik?

Manfred Willam: Das möchte ich nicht mit mehr oder weniger kommentieren. Je nach Anlass haben viele Musikrichtungen ihre Berechtigung. Die traditionellen Richtungen wie Kirchenmusik in der Kirche, konzertante Stücke beim Konzert und Marsch- und Unterhaltungsmusik auf Musikfesten werden heute nicht mehr so streng gesehen. Abwechslung macht sowohl den Musikantinnen und Musikanten als auch dem Publikum viel Spaß.

 Zum Thema Nachwuchs: Ist es derzeit modern ein Blasinstrument zu erlernen? Wieviele Jugendliche und Kinder sind bei der Stadtkapelle?

Manfred Willam: Ich denke schon, dass es für viele Kinder eine tolle Herausforderung ist, ein Instrument zu erlernen und darauf zu musizieren. Auch viele Eltern wünschen sich, dass ihr Kind durch die Musik eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung hat und so weniger durch Fernsehen und Computer unterhalten wird. In unserem Verein sind derzeit cirka 45 Kinder und Jugendliche in Ausbildung.

 Wie groß ist das Interesse Jugendlicher am Aufgabengebiet bei der Stadtkapelle?  

Manfred Willam: In einem Musikverein gibt es viele Aufgabengebiete, die nur durch eine Mannschaft von Mitgliedern  gemeinsam bewältigt werden können. Das Interesse der Jugendlichen an den verschiedenen Aufgabengebieten ist vorhanden und somit haben wir derzeit eine ausgeglichene Mannschaft aus allen Altersgruppen im Vereinsausschuss.

 Wie hat sich die Stadtkapelle Dornbirn-Haselstauden zu früher verändert?

Manfred Willam: Früher waren bei einem Musikverein nur Männer, genauso wie bei der Feuerwehr. Seit den 70er-Jahren gibt es in der Stadtkapelle Haselstauden auch Frauen, die musizieren. Der Frauenanteil ist derzeit bei uns ziemlich genau bei 50 Prozent. Auch in der Ausbildung hat sich viel verändert. Durch die Musikschule Dornbirn und die Musikmittelschule Bergmannstraße haben unsere Jugendlichen optimale Voraussetzungen für die Ausbildung.

Wie will sich die Stadtkapelle Dornbirn-Haselstauden in Zukunft darstellen?

Manfred Willam: Wir wollen uns auch in der Zukunft als Musikverein aus Haselstauden für Haselstauden darstellen. Unser Verein als Kulturträger soll alte Traditionen erhalten und mit neuen Elementen ergänzen, ganz nach dem Motto des Bregenzerwälders Gebhard Wölfle “Meor ehrod das Ault, und grüssod das Nü, und blibod üs sealb und dor Hoamat trü.”  Einen besonderen Anlass bietet ja die „Schottar Musig Gaudi“ bei unserem 165 Jahre –Fest. Dabei werden am Samstag Nachmittag die Jugendkapellen von Dornbirn und Schwarzach aufspielen. Am frühen Abend werden die 60er Musikanten aus Dornbirn aufspielen, bevor es mit den Partyjägern ins Nachtleben geht. Der Sonntag beginnt mit einer Hl. Messe im Festzelt und einem anschließenden Frühschoppen mit der Bürgermusik Wolfurt. Am Nachmittag gibt es zum Höhepunkt des Festes einen Festumzug mit den Dornbirner Musikkapellen und einigen umliegenden Musikkapellen. Nach dem Fahneneinzug ins Festzelt am Dorfplatz in Haselstauden wird es zum Abschluss um 17.00 Uhr einen Gesamtchor aus mehreren hundert Musikantinnen und Musikanten geben, die gemeinsam einige Märsche zum Besten geben. Unser Ziel ist Freude an der Musik und eine tolle Gemeinschaft im Verein.

Zur Person:     

Familienstand:  Verheiratet, 2 Kinder

Wohnort:        Dornbirn Haselstauden

Beruf:             Bankangestellter

Hobby:            Musik, Wandern, Schifahren, Berge

Bevorzugte Musik:     Blasmusik und Hits aus den 70ern

Lebensmotto:  Gib jedem Tag die Chance, der Schönste in deinem Leben zu werden (Mark Twain)