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Barbara Haid: „Ich hab mich nicht gelebt.“

Erst nach der Erkrankung nahm sich Barbara Haid Zeit zum Nachdenken.
Erst nach der Erkrankung nahm sich Barbara Haid Zeit zum Nachdenken. ©Evelyn Brandt, Barbara Haid, Nadja Ellensohn
Barbara Haid aus Götzis litt an einer langwierigen Erkrankung. Während der Genesungszeit entdeckte sie sich neu. Sie schrieb 360 erotische Seiten.
Barbara Haid Kreativität erfüllt

GÖTZIS. (bra) Reden. Schreiben. Organisieren. Bei ihr geht alles schnell. Jetzt noch schnell die piepsende Waschmaschine öffnen, den ägyptischen Datteltee abgießen, die Fliegenklatsche holen. Gleich darauf setzt sie sich mit ihrem königsblauen Schlauchminikleid und lacht: „Auf geht’s!“

„Der Weg“

„Ich bin von Haus aus ungeduldig“, sagt Barbara Haid. „Erst während meiner Krankheit habe ich richtig leben gelernt.“ In der Genesungszeit begann ihre Kreativität zu sprudeln, sie zeichnete und schrieb wie in Trance. „Der Weg“ lautet der Titel ihres ersten Romans. Was genau daraus werden wird, weiß die gebürtige Wienerin noch nicht. Aber sie hat ein Ziel. Bis Ende des Jahres soll das Manuskript bei ihrer Literaturagentur sein. Den Weg einer Veröffentlichung im Eigenverlag, ob als gedrucktes Buch oder E-Book, will die Autorin nicht gehen.

Erotisches Schreiben

Barbara Haid wollte Graphikdesign studieren, blieb dann aber während eines Praktikums beim Arbeitsmarktservice hängen. Zuerst in Wien, dann in Dornbirn. Der Liebe wegen. Und nun, nach mehr als 25 Jahren ging das Schreiben mit ihr durch. „Es hat sich alles so leicht ergeben“, sagt Barbara Haid. „Ich erzähle von einer Frau, die nach einer persönlichen Krise in New York neu durchstartet. Dort erlebt sie die ersehnte Lust, in allen Höhen und Tiefen.“ Es ist eine erotische Geschichte mit Happy End. Barbara Haid mag das Gute am Ende. Aber autobiografisch sei der Roman nicht, also ein paar Parallelen gäbe es schon, weil das Leben ja immer mehr oder weniger mitschreibe.

Die Augen, der Mund

Während das Schreiben als kreatives Ausdrucksmittel hinzukam, war die Begabung zum Zeichnen immer schon da. „Früher habe ich nur mit Bleistift gezeichnet“, sagt Barbara Haid. „Heute mag ich nur noch mit Kohle und Schwarzkreide zeichnen. Je dunkler, je besser.“ Beim Zeichnen vergisst sie alles um sie herum. Wenn ihr beim Porträtmalen die Augen und der Mund gelingen, weiß Barbara Haid, dass das Bild lebt. Der Ausdruck eines Gesichts spricht sie mehr als alles andere an. Mit Landschaftsbildern kann man sie jagen.

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