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Alles eine Frage der Ethik?

Thema des Vortrags von Günter Pichler waren die Grundlagen von Moral und Ethik.
Thema des Vortrags von Günter Pichler waren die Grundlagen von Moral und Ethik. ©Laurence Feider
Beim „Forum – Themen der Zeit“ referierte Günter Pichler über Moral und Ethik.
Referat Moral und Ethik

Dornbirn. Darüber, warum die Welt heute so ist, wie sie ist und wohin sich die Gesellschaft im Idealfall entwickeln sollte, macht sich eine Runde engagierter Bürger in regelmäßigen Treffen Gedanken. „Forum – Themen der Zeit“ heißt der Denkkreis, der von Heinz Bertolini gemeinsam mit Elmar Sohm ins Leben gerufen wurde. „Uns verbindet der Wunsch, die Dinge zum Positiven zu verändern und das am besten im Dialog mit der Jugend“, erklärt Sohm.

Was Ethik leistet 

Bei einer ersten Zusammenkunft wurden Themen gesammelt, aus denen sich der Themenblock „Ethik und Moral“ als vordergründig herauskristallisiert hat. Nun fand bereits das dritte Treffen statt, bei dem Günter Pichler über die Grundlagen von Moral und Ethik referierte. „Mein Referat beschäftigt sich mit grundsätzlichen Fragen der Moral und Ethik, die sich gerade in der heutigen sehr bewegten Zeit angeboten haben“, so Pichler zu Beginn. Nach begrifflichen Definitionen, erläuterte Pichler, was Ethik als Überprüfungsinstanz der Moral leisten kann: „Ethik beurteilt menschliches Handeln und Verhalten unter dem Gesichtspunkt von Gut und Böse.“ Dabei gehe es unter anderem darum, Einfühlungsvermögen zu haben, Dingen die entsprechende Gewichtung zu geben, Handlungsfolgen abzuschätzen und ein selbstkritisches Urteilsvermögen zu entwickeln.

Ethisches Handeln 

Günter Pichler zeigte in seinem Referat aber auch die Grenzen der Ethik auf. „Ethik macht den Menschen nicht automatisch moralischer, da sie lediglich die Theorie der moralischen Praxis ist“. Er machte auf die wichtige Rolle von Familie und Schule aufmerksam und brach gleichzeitig eine Lanze für die Jugend: „Jugendliche sind Werten nicht abgeneigt. Auch heuer biete ich wieder freiwillige Ethik-Seminare an der HAK Lustenau an, die auf große Resonanz stoßen.“ Zum Schluss seines Impulsreferats widmete sich Pichler der Frage, warum man überhaupt moralisch/ethisch handeln solle. „Die Moralität als Willen zum Guten ist freiwillig“. Die Beweggründe können unterschiedlich sein, wichtig sei ein ausgewogenes Verhältnis zwischen eigen- und fremdbestimmten Interessen. Seinen Vortrag veranschaulichte Günter Pichler mit vielen konkreten Beispielen aus Österreich und Zitaten berühmter Philosophen.

Nächstes Treffen

„Jetzt heißt es tun“ gab Elmar Sohm im Anschluss an das Referat die Marschroute für die Zukunft vor. Bei einem nächsten Treffen am 9. November 2017, 17.30 Uhr im Raum „Bodensee“ im Hotel Krone in Dornbirn wolle man sich mit der vor rund zehn Jahren verfassten „Dornbirner Erklärung“ mit zehn Anforderungspunkten an Politiker beschäftigen. Wer mitdenken und –verändern möchte ist herzlich willkommen und sollte sich bei Elmar Sohm elmar.sohm@a1.net melden.

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