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Geldstrafe: Sachwalter veruntreute 40.000 Euro

"Ich schäme mich", sagte der 69-jährige Unterländer nach der Gerichtsverhandlung.
"Ich schäme mich", sagte der 69-jährige Unterländer nach der Gerichtsverhandlung. ©VOL.AT/Archivbild
Feldkirch. Teilbedingte Geldstrafe von 6.000 Euro für unbescholtenen 69-Jährigen wegen Untreue.

Der am Dienstag verurteilte Sachwalter ist nicht der erste, der am Landesgericht Feldkirch wegen Untreue verurteilt wurde. “Ein besonderes Maß an Schuld” treffe Sachwalter, die sich am Vermögen von beeinträchtigten Menschen vergreifen, das sie verwalten sollten, sagte Chef-Staatsanwalt Wilfried Siegele. “Die Frage ist, was gibt man so einem Menschen für eine Strafe?” Der Leitende Staatsanwalt plädierte angesichts des Schadens von knapp 40.000 Euro für “eine etwas höhere Geldstrafe”.

Eine solche Sanktion hielt auch Richter Norbert Melter für angemessen. Er verurteilte den geständigen und unbescholtenen Angeklagten mit der Monatspension von 1600 Euro zu einer teilbedingten Geldstrafe von 6000 Euro – 300 Tagessätze zu 20 Euro. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Der Angeklagte nimmt drei Tage Bedenkzeit in Anspruch, der öffentliche Ankläger gab keine Erklärung ab. Die mögliche Höchststrafe hätte drei Jahre Gefängnis betragen.

Der Angeklagte wurde auch dazu verpflichtet, den veruntreuten Betrag von 39.870 Euro zurückzuzahlen. Der 69-Jährige war Sachwalter eines jüngeren Verwandten. Dem Besachwalteten zustehende Gelder hat der Sachwalter zwischen März 2010 und April 2015 teilweise für sich selbst verbraucht.

Keinen Kredit mehr

Er habe damit seinen Konkurs abzuwenden versucht, erklärte der Angeklagte. “Das Dilemma hat 2009 begonnen.” Er habe schon damals die Pension antreten wollen, habe dann aber einen Kaufpreis von 38.000 Euro zurückzahlen müssen. Deswegen habe er weiterhin arbeiten müssen. Dabei sei er kaum mehr in der Lage gewesen, die fälligen Abgaben zu entrichten. Zumal ihm seine Hausbank keinen Kredit mehr gewährt habe. Eigentlich habe er vorgehabt, die von ihm missbräuchlich verwendeten Gelder dem Besachwalteten zurückzuzahlen. Dazu sei er finanziell aber nicht in der Lage gewesen.

“Ich schäme mich”, sagte der 69-jährige Unterländer nach der Gerichtsverhandlung.

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