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Geisel in eigenen vier Wänden - Tat aufgeklärt

Alle drei Täter konnten schlussendlich von der Polizei gefasst werden.
Alle drei Täter konnten schlussendlich von der Polizei gefasst werden. ©Symbolbild/Bilderbox
Hard - Ein 41-jähriger Mann soll in Hard mit zwei Komplizen seinen 34-jährigen Schwager gefesselt, geknebelt und geschlagen haben. Er versuchte, den 34-Jährigen zu erpressen, und wollte erzwingen, dass seine in Wien von ihm getrennt lebende Frau - die Schwester des Opfers - nach Vorarlberg kommt. Laut Landeskriminalamt Vorarlberg (LKA) war die Tat, die sich bereits im September zutrug, von langer Hand geplant. Die drei Verdächtigen sitzen in Untersuchungshaft.

Der Überfall ereignete sich am 23. September 2011. Die beiden Komplizen des Hauptverdächtigen, ein 27-jähriger Montenegriner und ein 28-jähriger Türke, verschafften sich in der Früh als Installateure getarnt Zutritt zu der Wohnung des 34-Jährigen, während der 41-Jährige zunächst im Wagen wartete. Die beiden überwältigten ihr Opfer mit vorgehaltener Gaspistole. Sie fesselten den Mann mit Kabelbindern und verklebten ihm den Mund. In der Folge wurde das Opfer bis in die Nachmittagsstunden von dem Trio festgehalten, so der leitende Ermittler Norbert Schwendinger.

Unter ständiger Androhung von Gewalt forderte der 41-Jährige den Mann auf, einen hohen Geldbetrag zu zahlen, zu dessen Höhe sich das LKA nicht äußern wollte. Zudem sollte der 34-Jährige die Noch-Ehefrau des 41-Jährigen nach Vorarlberg locken. Erst als der Überfallene einwilligte, ließen die Männer von ihm ab. Das Opfer erstattete Anzeige. Es wurde bei dem Überfall schwer verletzt und musste ärztlich behandelt werden.

Im Oktober habe man den Hauptverdächtigen in Wien sowie einen der Komplizen in Bregenz festgenommen, sagte der Ermittler. Offenbar hatte der 41-Jährige seit dem Sommer Überlegungen angestellt, wie er seine Frau zurückgewinnen könnte. Gegenüber der Polizei stritt er jedoch alles ab. Dagegen gestand einer der Mittäter und zeigte sich kooperativ. Der 41-Jährige habe ihn für die Tat angeheuert, den dritten Beteiligten kenne er nicht. Seine Aussagen zum Tathergang deckten sich weitgehend mit jenen des Opfers. Vor etwa einer Woche habe man schließlich den dritten Verdächtigen nach kriminalistischer Kleinarbeit gefasst, so Schwendinger. Auch er zeige sich geständig.

Die drei Verdächtigen müssen sich nun wegen versuchter schwerer Erpressung, Körperverletzung, Freiheitsentziehung, gefährlicher Drohung, schwerer Nötigung und Verstößen gegen das Waffengesetz verantworten.

(APA)

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