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Geh, setz‘ di her zu uns

Gefrühstückt wird um 11 Uhr.
Gefrühstückt wird um 11 Uhr. ©Hronek
Gemsle-Revival

Im „Gemsle“ in Garsella wird im Rahmen des „Walserherbst“ – Festivals groß aufgekocht.

(amp) Gefrühstückt wird um 11 Uhr, dafür gibt es keine „Sperrstund“. „Entschleunigung“ ist auch im „Gemsle“ , einer einst tradierten Dorfwirtschaft im Herzen des Großen Walsertales angesagt. Dort wirten seit Beginn des „Walserherbstes“ neue Wirtsleut mit „Herzblut“ für das Walsertal und einem Schuss Abenteurerlust. Die Idee, die Leute wieder an den „Gemsle“-Wirtshaustisch zu bringen kam der seit Jahren beim „Walserherbst“ aktiven Gruppe „A&O“. „Bis jedoch Hausherr Eugen Burtscher und Schwester Maria vom Versuch eines „Gemsle-Revivals“ überzeugt werden konnten, brauchte es seine Zeit und einer ordentlichen Portion Überredungskunst“, erinnert sich Gruppensprecher Philipp Furtenbach an so „harte“ Verhandlungsrunden zu „Missing Gemsle“. Schlussendlich hat es doch geklappt. Jetzt heißt es noch bis zum 21. September: „Geh, setz‘ di her zu uns“.

 Nur das Beste ins Töpfchen

Für die A & O Küchenchefs Philipp Riccabona und Thomas Wisser und einer Reihe von Gastköchen aus Nah und Fern, darunter auch die Walser Zita Zech, Cornelia Zech, Klaudia Rinderer, Martina Türtscher, La-Or Burtscher und  Guntram Domig kommt nur Regionales in die  Kochtöpfe. „Wer bei uns Wiener Schnitzel bestellen, muss enttäuscht werden.  Wir bieten eine Reihe von regionalen kulinarischen Köstlichkeiten, die aus regionalen Produkten frisch zubereitet werden, an“, sagt Philipp Furtenbach. In diesem Augenblick fährt auch schon Obstbauer Konrad Burtscher aus St. Gerold vorbei und lädt frisch gepflückte Bio-Zwetschken ab. „Mal schauen, was wir da alles zubereiten können“, sind sich die Köche einig, dass die „Ladung“ schnell vermarktet ist. Zwischenzeitlich ist auch Rainer Fehlicher mit seinem Transporter und frischem „Firma“-Gemüse aus Ludesch vorgefahren.

 Alpbutter und Butterschmalz

Die „Gemsle“- Wirtleut halten die Wirtschaft ganztägig geöffnet.  Wenn gerade mal ein „Loch“ ist, wird Alpbutter zu Butterschmalz „eingekocht“. 700 Kilogramm sind es bereits, über eine Tonne soll es werden, die dann in Wien auf verschiedenen Märkten mit anderen Naturalien zum Verkauf gelangen. Viel Zeit bleibt den Köchen tagsüber allerdings nie. Da geht es von mittags bis spät nach Mitternacht rund. Es hat sich nämlich längst weit über die Talgrenzen hinaus herumgesprochen, dass im „Gemsle“ in uriger Landgasthof-Atmosphäre super regional aufgekocht wird. Wer einen Platz will, tut jedenfalls gut daran, rechtzeitig zu reservieren.

Gasthaus mit Tradition

„Durch Jahrhunderte war das „Gemsle“ die wahrscheinlich bedeutendste Gaststätte des Tales. An der Nahtstelle der drei großen Siedlungsräume gelegen, hatte die Wirtschaft in Garsella eine gewisse Brückenfunktion und diente einst auch als Sitz des unteren Walsergerichtes und als Wirtschaftszentrum. Lange Zeit war Garsella Tagungsort der Bürgermeister, Lehrer und Katecheten im Tal. Mit dem Buchbodner Schwefelbad gibt es zum „Gemsle“ einen neuen Anknüpfungspunkt für „Badetouristen“. 

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