Das Gebäude des Gasthauses Schendlingen soll verkauft werden. Am 31. Dezember läuft der Pachtvertrag von Wirt Sigi Dinhof aus, unter dem derzeitigen Eigentümer wird dieser nicht mehr verlängert. Der “geheime Bürgermeister des Vorklosters”, wie Dinhof auch genannt wird, weiß seit Februar über die Verkaufspläne.
Grundstück lockt Interessenten an
Das Grundstück mitten in Vorkloster direkt beim Bahnhof Riedenburg hat zahlreiche Interessenten. “Wenn ein Bauträger das Haus kauft, dann wird es abgerissen”, ist sich Dinhof mit Blick auf die Lage des Grundstücks recht sicher. Er wisse aber auch von Interessenten, die voraussichtlich eine Weiterführung des Gasthofs ermöglichen würden.
Dinhof will notfalls neues Lokal suchen
Auch wenn Dinhof viel in die Gaststätte investiert hat, einen Wert hat vor allem der (Bau-)Grund. Dieser dürfte in den siebenstelligen Bereich gehen. Dinhof hofft, dass sich bis August abzeichnet wie es weitergeht. Dann habe er noch genug Zeit, sich nach einer anderen Lokalität auf die Suche zu machen.
Linhart macht sich für Erhalt stark
“Ein Ende des Gasthauses wäre eine mittlere Katastrophe”, ist auch Bürgermeister Markus Linhart die Bedeutung des Wirtshauses für das Quartier bewusst. “Es ist eines der noch ganz wenigen echten Ortsgasthäusern.” Er sei im direkten Kontakt mit dem Eigentümer, dem Wirt und mehreren Interessenten. Auch mehrere Anrainer versuchen sich für die Rettung einzusetzen.
Kein Mitspracherecht der Stadt Bregenz
Linhart könne jedoch nur versuchen, die Tragweite des Verkaufs und dessen Folgen allen Beteiligten bewusst zu machen. Schlussendlich handle es aber sich immer noch um Privatbesitz, die Stadt hat kein Mitspracherecht. Er hofft nun auf einen “guten Samariter”, der sich des Gasthofs annehme, kaufe und die Weiterführung ermöglicht. Denn auch Linhart ist sich bewusst, gewinnbringender für den Investor wäre eine Wohnanlage in jedem Fall. Mit einem Gasthaus lasse sich heutzutage kein großes Geld machen.
Gasthaus nur mit Dinhof möglich
Doch auch so ist das Ende des Gasthauses absehbar: Eine Weiterführung des Gasthofes in seiner jetzigen Form ist nur mit Dinhof möglich. Dieser besitzt eine gültige Betriebsanlagengenehmigung, jeder andere Pächter müsste eine neue beantragen. Diese hätte jedoch kaum Chancen auf Erfolg, weder die Gasträumlichkeiten noch die Küche entspricht den geforderten Standards. Spätestens mit Dinhofs Ruhestand kommt daher das Ende des Gasthauses in seiner jetzigen Form.
Stadt wird nicht für Gasthof bieten
Auch ein Kauf des Gasthofs durch die Stadt wird im Ortsteil diskutiert. Schließlich besitzt Bregenz mit dem Gebhardsberg, dem Wirtshaus am See und dem Adler in Fluh bereits andere Gasthöfe. Einen Kauf des Gasthaus Schendlingen schließt Linhart derzeit jedoch aus. “Es ist keine originäre Aufgabe der Stadt, mit Steuergeld Bier auszuschenken”, betont er. Seine Aufgabe sei vielmehr, Schulen und Kindergärten zu bauen.
Bregenz besitzt mehrere Lokale
Tatsächlich unterscheidet sich die Situation in Schendlingen von denen anderer Gasthöfe, die in Stadtbesitz übergingen. Der Gebhardsberg wie auch das Wirtshaus am See stellen sensible Standorte von öffentlichen Interesse in Bregenz dar. Durch die Besitzverhältnisse wolle die Stadt den öffentlichen Zugang zu diesen Orten sichern. Der Adler in Fluh stellte damals die einzige Wirtschaft in der abgelegenen Parzelle dar – und wurde noch vor Linharts Zeit erworben.
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