Michael Kasper, der Leiter der Montafoner Museen, freute sich zahlreiche Besucher begrüßen zu können und spannte den Bogen zurück in die Geschichte. Jura Soyfer, Autor, Jude und Marxist, erkannte früh die Zeichen der Zeit und wollte Österreich verlassen. Am 13. März 1938, einen Tag nach dem Anschluss ans Deutsche Reich, versuchte er von Gargellen über das Sarotlajoch in die Schweiz zu gelangen. Er wurde festgenommen und ins Konzentrationslager Buchenwald verbracht, wo er am 16. Februar 1939 an Typhus verstarb.
Jura Soyfer Revue
Im Gedenken an dieses Ereignis organisierten die Montafoner Museen im vergangenen September eine Theaterwanderung, die vom Bludenzer Fotografen Walter Kegele in beeindruckenden Bildern festgehalten wurde. Im Anschluss an die Vernissage präsentierte das „teatro caprile” das Stück „Der Weltuntergang – aufschoben ist nicht aufgehoben” mit Texten von, nach und für Jura Soyfer. Unter der Regie von Andreas Kosek zeigte das Ensemble einen dynamischen Szenenmix aus den Werken des Autors. In Form der Satire wurde die „Befreiung der Erde vom Ungeziefer Mensch” ebenso thematisiert wie die große Arbeitslosigkeit in den 1930er Jahren, die zum Versucht führte, Gott die Erschaffung des Menschen auszureden. Neben Hausherr Markus Felbermayer ließen sich auch Bürgermeister Martin Netzer sowie der Historiker Werner Bundschuh den besonderen Abend nicht entgehen.
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