Schwarz, edel und nach Anschluss an den Rechner geheimnisvoll rot hinterleuchtet, so liegt die X6 vor mir. Nach der Rückkehr der Marke Sidewinder in Gestalt der erst vor einiger Zeit releasten Sidewinder Gaming Maus, ein klobiges, futuristisches und leider kabelgebundenes Gerät möchte sich Microsoft mit der X6 auch im kabelgebundenen Gaming-Tastaturen-Segment platzieren. Dieser Markt wird derzeit noch von Logitech im Hochpreisbereich und einigen kleineren Anbietern wie Cherry im Low-Price-Bereich dominiert. Doch weiß sich das schwarze Brett aus Redmond im harten Gaming-Alltag zu beweisen?
Das Know How für die hochtrabenden Pläne, in die erlauchten Kreise der Gamer und E-Sportler vorzudringen hat Microsoft aus einer Kooperation mit Razer, welche bei Gamern seit jeher einen exzellenten Ruf genießen. Aus der Koop entstanden Produkte, die qualitativ knapp an Razer heranreichen, preislich aber deutlich unter Razer Vorbildern liegen.
Die Besonderheiten der X6 zusammengefasst: Schwarzer Kunststoff, Teile davon in empfindlicher Klavierlack-Optik. So macht sich die X6 sicher gut auf einem Designer-Schreibtisch, um Polieren kommt man aber nicht herum. Die Tastatur ist im Gegensatz zu vielen anderen MS-Pendants rechteckig und schlicht in ihrer Form. Ohne den abnehmbaren Num-Block, der mittels starker Magneten und einem USB-Port wahlweise links oder rechts angeklickst werden kann, ist das Eingabebrett auch schmal geraten. Damit kommen bestenfalls schmale Frauenhände zurecht, für durchschnittlich große Männerpranken ist das Teil nicht so ergonomisch designt, wie man das von anderen MS Tastaturen gewohnt ist.
Nach dem Anschließen erstrahlt die X6 in dezentem Rot, Sondertasten und der Numblock werden orange hinterleuchtet. Die Beleuchtung lässt sich mittels eines Reglers oben rechts stufenlos regeln oder ganz ausschalten. Die X6 kommt sehr funktional daher: Links neben den Standardtasten befinden sich sechs zusätzliche Tasten, die zusätzlich jeweils doppelt belegt werden können. Umgeschaltet werden diese durch eine kleine Taste unterhalb der Tastenreihe. An der oberen rechten Ecke finden sich zwei große Drehregler. Wie erwähnt, ist einer dieser für die Dimmung der Beleuchtung zuständig, der andere regelt die Lautstärke. Interessant sind die Tasten oberhalb der F-Tasten. So bieten diese Funktionen wie Aufrufen des Spieleexplorers (unter Vista), Cruise Control, Makro-Aufnahmen, Moduswechsel und Tasten zum Steuern des Media Players. Über die Taste Cruise Control” kann eine beliebige Taste automatisch dauerhaft gedrückt werden, zum Beispiel zum dauerhaften Laufen bei Ego-Shootern. Über die Makrotaste können Tastenkombinationen gespeichert und auf eine Sondertaste gelegt werden. Die Modiwechseltaste ist für die Wahl drei möglicher Spieleprofile gedacht. Über die Mediatasten in der Mitte Funktionen im Media Player gesteuert werden. Standardmäßig sind Play/Pause, Vorhergehender Titel, Nächste Titel und Stumm an Bord. Der Tastenwiderstand ist MS-typisch gut: Spielen und Schreiben lässt sich gleichermaßen gut.
Fazit:
Im wesentlichen glänzt die X6 lediglich durch den abnehmbaren Num-Block, was wahrscheinlich insbesondere Linkshänder zu schätzen wissen werden. Wer auf die Funktionen des Numblocks verzichten kann, lässt das Teil ganz weg. Klavierlack auf einer Tastatur ist schick, aber empfindlich, da ist wohl Putzen angesagt. Nützliche Zusatztasten und interessante Funktionen wie die Cruise Control” lassen die Tastatur herausstechen, der Rest ist guter MS-Standard. Sauberer Anschlag, saubere Verarbeitung, der Preis liegt mit 80 Euro unter Razer Niveau.
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