„Bei Georgs Fest ist es immer laut und ich war durch den Lärm schon eine halbe Stunde vor dem Vorfall wach. Zuerst hörte ich das Weinen und dachte mir, dass jemand Liebeskummer hat. Irgendwie kam es mir doch komisch vor und ich ging schauen“, so schildert die Gaißauerin die Situation.
„Es war sehr knapp“
Judith Lorünser ging also nach draußen und entdeckte das verletzte Mädchen vor dem Haus. Da sie früher selbst Rettungssanitäterin war, handelte sie ganz automatisch. „Als ich das Mädchen fand, dachte ich nicht, dass es so schlimm war. Mein erster Gedanke war, dass ich ihr helfen muss. Ich habe gar nicht überlegt, nur gehandelt. Dass es sehr knapp war, wurde mir erst im Nachhinein bewusst“, erzählt die 50-Jährige. Kurz nach dem Vorfall besuchte die Mutter des Mädchens Judith. Dann wurde ihr klar, wie wichtig ihr Einsatz war. Hätte sie das Opfer nicht gefunden und die Rettung alarmiert, hätte das Mädchen noch am Tatort sterben können.
Lebensretterin
„Die Mutter des Mädchens kam zu mir und sagte: ‚Noch eine Stunde länger und meine Tochter wäre verblutet. Sie haben ihr das Leben gerettet.‘ Das war mir gar nicht klar. Aber ich bin froh, dass ich nach ihr gesehen habe“, so Judith Lorünser. Die 20-Jährige erlitt schwere Verletzungen im Gesicht und im Unterleibsbereich. Sie musste notoperiert werden. Mittlerweile soll es ihr aber schon besser gehen, weiß die Ersthelferin: „Ich glaube sie kann sich schon wieder etwas dem Leben öffnen. Nach wie vor kann sie sich an nichts erinnern, was wahrscheinlich ein Schutz der Seele ist. Ich wünsche ihr, dass das so bleibt und die Tat nicht zu viele Spuren in ihrem Leben hinterlässt.“ Der 16-jährige Tatverdächtigte ist geständig und wurde aus der Untersuchungshaft entlassen. Bis zum Strafverfahren ist er auf freiem Fuß, muss jedoch einige gerichtliche Auflagen erfüllen. „Ich bin hin und her gerissen, aber ich denke, das Leben des Jungen ist sicher für die nächsten Jahre gezeichnet. Für die Eltern und die Angehörigen muss das Ganze schrecklich sein. Wie ich gehört habe, geht man nicht sehr nett mit der Familie um, obwohl sie nichts dafür kann“, so Judith Lorünser.
Heldin des Monats
Für ihren Einsatz und Erste Hilfe verleiht WANN & WO der 50-Jährigen den Titel Heldin des Monats Juli. Sie erhält einen Messeparkgutschein im Wert von 100 Euro. Kennen auch Sie Helden? Dann senden Sie uns eine E-Mail.
WANN & WO kürt jeden Monat einen Alltagshelden
Kürzlich startete WANN & WO mit einer neuen Serie. Amin Khorbi (18) aus Dornbirn wurde im Mai zum ersten Alltagshelden gekürt. Er rettete eine Frau auf der Rheintalautobahn kurz vor Bregenz aus ihrem fahrenden Auto, als diese zuvor das Bewusstsein verlor. Der 18-Jährige bekam dafür einen Gutschein nach Wahl im Wert von 100 Euro. Unser Juni-Held Renato Hagen rettete ein Kind vor dem Ertrinken und spendete seinen Gutschein an die Wasserrettung. Kennt auch ihr Helden? Dann schickt eure Vorschläge an redaktion@wannundwo.at.
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