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Selbst schuld, wer überhaupt dorthin will!

Fahren Sie gern rad? Sind Sie schon einmal zeitig in der Früh oder später am Abend bei Dunkelheit mit dem Fahrrad von Gaißau vorbei an dem schönen alten Lindenbaum, an Post und altem Zollhäuschen auf der Holzbrücke über den alten Rhein und die Grenze hinweg in die Schweiz gefahren? Jetzt in

der kälteren Jahreszeit wird das wieder öfters vorkommen: Bei Dunkelheit. Lange Nächte und kurze Tage. Wären Sie dabei im Dunkeln auch schon einmal beinahe in die Österreich-seitig mitten auf der Brückenzufahrt zahlreich abgestellten Tische und Stühle oder in deren dekorative Umgrenzung gekracht?
Eigentlich ist das Wegstück dort ausreichend breit, um neben Fuß- und Radweg auch den “Schanigarten” von Roberto’s Pizzeria zu beherbergen und dennoch für alle Langsamverkehrsteilmehmer reichlich Platz zu lassen, die sich von oder nach Rheineck bewegen. Kein Problem also? Solange es hell ist!
Sobald es dämmert, geht ganz hinten, am Schweizer Ende der Brücke, jenseits des alten Rheines zuverlässig tagein tagaus ein Scheinwerfer an. Ein sehr kräftiger Scheinwerfer! Etwas über Augehöhe horizontal angebracht strahlt er genau in die Holzbrücke hinein. Genau dem Richtung Schweiz fahrenden Radfahrer ins Gesicht. Die Blendwirkung ist enorm. “Was soll das?”, werden sie fragen. “Kein Parkplatz, den es zu beleuchten gilt, kein Gebäude, kein Kirchturm, nur Grünstreifen neben der Autobahn. Und die gedeckte Holzbrücke hat doch eigene Beleuchtung. Ausreichend! Muss das sein?”
Ja doch, die Blendwirkung muss enorm sein. Denn der Schwinwerfer dient der perfekten Ausleuchtung des sich über die Brücke Richtung Schweiz bewegenden Subjektes. Für die Überwachungskamera. Für die Schweizer Grenzwache. Um unerwünschte Personen gleich als solche erkennen zu können. Asylanten und Schmuggler und so. Quasi: Verhör auf der Brücke. “Sind Sie auch wirklich sicher, dass Sie in der Eidgenossenschaft überhaupt erwünscht sind?”
So empfängt die Schweiz seine Gäste, an der Holzbrücke in Rheineck. Naja, selbst schuld, wer überhaupt dorthin will.
Das Üble an der ganzen Geschichte ist nur, dass der Scheinwerfer schon auf Österreichischer Seite derart blendet, dass man als Radfahrer sehr leicht Gefahr läuft, eben in Roberto’s Schanigarten zu krachen. Vor allem, wenn man dort nicht ortskundig ist. Was auf einem beliebten Radweg von internationaler Bedeutung nun mal gelegentlich vorkommen soll. Also Vorsicht in Gaißau vor der Brückenüberfahrt in die Schweiz! Langsam! Bei Dunkelheit!

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