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Neue Mittelschule ist trotz Kritik "zukunftsweisend für Vorarlberg"

Bregenz - Ein Evaluierungsbericht zur Neuen Mittelschule sorgt derzeit österreichweit für Diskussionen. In Vorarlberg sind Landesschulrätin Mennel und Mittelschul-koordinator Kompatscher indes von den Erfolgen überzeugt.
Kompatscher im Interview
Regierung hält an NMS fest
Evaluierung der neuen Mittelschulen

Die 54 Vorarlberger Mittelschulen ermöglichen kind- und chancengerechte Übergänge von der Volksschule in die Mittelstufe, erhöhen die Durchlässigkeit, fördern eine individuelle Differenzierung nach Fähigkeiten und bemühen sich um gut vorbereitete Übergänge. So heißt es jedenfalls auf der Seite vom Land Vorarlberg. Der Forschungsbericht der Universität Salzburg, der Johannes Kepler Universität Linz und der pädagogischen Hochschule Oberösterreich sieht aber keine Verbesserung der Leistungen der Schüler oder der Bildungsgerechtigkeit.

Rahmenbedingungen für Mittelschulen nach wie vor erschwert

Schullandesrätin Bernadette Mennel spricht in Vorarlberg von einer sehr gut gelungen Umstellung auf neue Lehr- und Lernformen: “Die größte Herausforderung war sicherlich die rasche Überführung der Mittelschule ins Regelschulwesen. Auch die soziale Selektion beim Übergang in die Sekundarstufe I besteht nach wie vor, was natürlich die Rahmenbedingungen an den Mittelschulen erschwert. Bezüglich der neuen Leistungsbeurteilung herrscht zudem nach wie vor Aufklärungsbedarf.”

Innovationen brauchen Zeit, um wirksam zu werden

Zum Evaluierungsbericht will sie so kurz nach Veröffentlichung noch nichts sagen, sie möchte für eine seriöse Bewertung noch abwarten. Es gilt nun, das Modell der Neuen Mittelschule weiterzuentwickeln: “Solche umfassenden Innovationen brauchen Zeit, bis sie wirksam werden. Vorarlberg hat mit dem Forschungsprojekt der „Schule der 10- bis 14-jährigen“ umfassende Daten einer entsprechenden Weiterentwicklung der Sekundarstufe I erhoben. Uns muss es noch besser gelingen die Schülerinnen und Schüler individuell zu fördern und zu fordern. Die einzelnen Potentiale aller Kinder müssen bestmöglich entfaltet werden.”

Erwartungen für die Neue Mittelschule zu hoch

Für Mittelschul-Koordinator Christian Kompatscher zeigt sich, dass die fachlichen Ergebnisse zwar leicht besser geworden sind, aber nicht in dem erwarteten Verhältnis stehen: “Für mich ist aber die Richtung positiv. Auch wenn es nur eine geringe Verschiebung ist. Es gibt weniger Risikoschüler und mehr Schüler mit Spitzenleistungen. Hier einen Erdrutsch zu erwarten wäre übertrieben, die Neue Mittelschule ist aber gerade auch in Vorarlberg sicherlich zukunftsweisend.”

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