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Gaddafi wirbt für "Vereinigte Staaten von Afrika"

Der libysche Staatschef Muammar al-Gaddafi hat die afrikanischen Staatschefs zur Gründung der "Vereinigten Staaten von Afrika" aufgerufen. Gaddafi sagte am Mittwoch in einer Rede auf dem Gipfel der Afrikanischen Union (AU) im libyschen Sirte: "Wenn dieser afrikanische Gipfel als der Gipfel von Sirte in die Geschichte eingehen soll, dann müssen wir hier unseren Willen zu einer Einheit Afrikas bekräftigen und den Weg zur Gründung der Vereinigten Staaten von Afrika einschlagen".

Gaddafi, auf dessen Initiative hin die AU vor knapp zehn Jahren gegründet worden war, hatte sich im Februar für ein Jahr zum AU-Präsidenten wählen lassen.

Weitere Themen des dreitägigen Gipfels sind die Lage in Somalia sowie Landwirtschaft und Nahrungssicherheit in Afrika. Das wegen eines Putsches seit 2008 suspendierte Mitglied Mauretanien wurde wieder in die Union aufgenommen.

Neben den Staatschefs der AU-Mitgliedstaaten – das sind alle afrikanischen Staaten außer Marokko – nehmen an dem Gipfeltreffen auch der Generalsekretär der Arabischen Liga, Amre Mussa, UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon, sowie Vertreter der EU, Russlands und Chinas teil. Außerdem hatte Gaddafi einige von ihm besonders geschätzte Staatschefs aus aller Welt eingeladen, darunter der Emir von Katar, Scheich Hamad bin Chalifa Al-Thani, und den brasilianischen Ministerpräsidenten Lula da Silva.

Der ebenfalls geladene italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi und der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad sagten ihre Teilnahme ab. Die Einladung Ahmadinejads ohne Rücksprache mit den Gremien der Afrikanischen Union (AU) sei bei mehreren Delegierten auf Unwillen gestoßen, verlautete aus Diplomatenkreisen.

Ebenfalls nicht mit dabei war der ägyptische Präsident Hosni Mubarak, der am Mittwoch eigentlich die Eröffnungsansprache halten sollte. Stattdessen schickte Mubarak nach einer Meldung der amtlichen ägyptischen Nachrichtenagentur MENA Ministerpräsident Ahmed Nasif nach Sirte.

Der Exekutivrat der Afrikanischen Union hob am Dienstagabend die Sanktionen gegen Mauretanien auf, mit denen die Staatengemeinschaft gegen den Militärputsch in dem nordafrikanischen Land vom August 2008 protestierte. Die Entscheidung erfolgte unter dem Vorbehalt, dass die Präsidentschaftswahl am 18. Juli in Mauretanien als fair eingestuft wird.

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