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Friederike Mayröcker wird von Republik geehrt

Große Auszeichnung für die Poetin
Große Auszeichnung für die Poetin
Friederike Mayröcker wird mit einer der höchsten Auszeichnungen der Republik geehrt. Die österreichische Poetin, die am 20. Dezember ihren 90. Geburtstag feiert, erhält Freitagabend von Bundespräsident Heinz Fischer bei der traditionellen Begegnung mit den Mitgliedern der Kurien für Wissenschaft und Kunst das Große Goldene Ehrenzeichen mit Stern für Verdienste um die Republik Österreich.


Zudem werden bei dem Treffen durch die Verleihung des Österreichischen Ehrenzeichens für Wissenschaft und Kunst neue Mitglieder in die Kurien für Wissenschaft und Kunst aufgenommen: Die Auszeichnung erhalten die Molekularbiologin Barbara Hohn, der Mathematiker Bruno Buchberger und der iranische Filmregisseur Abbas Kiarostami. Mayröcker hat bereits 1987 das Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst erhalten, dessen Träger die beiden Kurien für Wissenschaft und für Kunst bilden.

Diese Auszeichnung wird an Wissenschafter und Künstler verliehen, “die sich durch besonders hochstehende schöpferische Leistungen auf dem Gebiet der Wissenschaft und der Kunst allgemeine Anerkennung und einen hervorragenden Namen erworben haben”. Insgesamt dürfen maximal 36 österreichische Staatsbürger – je 18 auf dem Gebiet der Wissenschaft und der Kunst – und 36 Ausländer Besitzer des Ehrenzeichens sein. Für neue Mitglieder gilt das Prinzip der Selbstergänzung: Sie werden von den jeweiligen Kurien gewählt.

Mayröcker, geboren am 20. Dezember 1924 in Wien, zählt zu den bedeutendsten österreichischen Gegenwartsliteraten. Sie verfasste ihre ersten Arbeiten Ende der 1930er Jahre. Seit 1956 arbeitet sie als freie Autorin und schreibt Gedichte, Prosa, dramatische Texte für Bühne und Hörfunk sowie Kinderbücher. Sie wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet, darunter mit dem Büchner-Preis.

Barbara Hohn, die bereits im Vorjahr in die Wissenschaftskurie aufgenommen wurde und nun das Ehrenzeichen persönlich entgegennimmt, wurde am 15. September 1939 in Klagenfurt geboren und studierte in Wien Biochemie. Sie arbeitete u.a. an der Yale University, der Stanford Medical School und der Universität Basel, 1978 wurde sie Mitglied des Friedrich-Miescher-Institute for Biomedical Research in Basel. Die hochdekorierte Forscherin fand u.a. heraus, dass Stress das Pflanzenerbgut epigenetisch beeinflusst und diese Modifikationen vererbt werden können.

Bruno Buchberger, geboren am 22. Oktober 1942 in Innsbruck, studierte in seiner Heimatstadt Mathematik und war schon früh auf dem Gebiet der Computeralgebra erfolgreich. 1974 wurde er Professor für Computer-Mathematik an der Uni Linz, wo er 1987 das Forschungsinstitut für Symbolisches Rechnen (RISC) gründete. Zwei Jahre später gründete er den Softwarepark Hagenberg, dessen Leitung er erst heuer zurücklegte.

Abbas Kiarostami, geboren am 22. Juni 1940 in Teheran, zählt zu den bedeutendsten und bekanntesten iranischen Filmregisseuren. Der Filmemacher wurde 1984 für “Wo ist das Haus meines Freundes?” in Locarno mit dem Goldenen Leoparden ausgezeichnet. 1997 erhielt er die Goldene Palme in Cannes für “Der Geschmack der Kirsche” und 1999 den Großen Preis der Jury in Venedig für “Der Wind wird uns tragen”. Der Regisseur beschäftigt sich außerdem mit Fotografie und Lyrik, ist auch als Maler tätig und hat Opern inszeniert.

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