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Vorderländer Feuerwehren bewiesen ihre Schlagkraft

Die Vorderländer Feuerwehren stellten bei den Abschlussübungen ihre Schlagkraft unter Beweis.
Die Vorderländer Feuerwehren stellten bei den Abschlussübungen ihre Schlagkraft unter Beweis. ©hw
Vorderland (hw) Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr – Ein Leben für die Feuerwehr. So der Leitspruch vieler ehrenamtlich tätigen Frauen und Männer im Feuerwehr Dienst, welche sich die selbstlose Hilfe am Nächsten auf ihre Fahnen geheftet haben.
Übung Fraxern
Übung Klaus
Übung Röthis
Übung Rankweil

In Österreich gibt es lediglich in sechs Bundeshauptstädten Berufsfeuerwehren. Das restliche Feuerwehrwesen wird fast ausschließlich von freiwilligen Feuerwehren betrieben, so auch in den Vorderland-Gemeinden. Nicht nur Brände, auch Verkehrsunfälle, Personenrettung aus versperrten Wohnungen oder Wasserrohrbrüche gehören zum Aufgabenbereich der Feuerwehrleute. Für die ehrenamtlichen Mitglieder der Feuerwehren, die für  Extremeinsätze in luftiger Höhe ebenso ausgebildet sind wie auch für die Rettung von Haustieren aus misslichen Lagen, gilt es nach dem Grundsatz “Retten – Löschen – Bergen” in der Not für den anderen da zu sein, zu helfen, wo Hilfe benötigt wird. Dies bedeutet aber auch intensive Probenarbeiten während des ganzen Jahres. Lediglich über die Wintermonate wird das “Training” nach Indoor verlegt, gibt es theoretische Schulungen und Weiterbildungen beim Feuerwehrverband, aber auch bei der jeweiligen Orts Feuerwehr. Ende Oktober gibt es jeweils die Herbstabschlussübungen, Zahlreiche Zuschauer  nutzten die Gelegenheit sich bei den jeweiligen Übungen über die Leistungsfähigkeit ihrer Feuerwehr zu informieren.

Fraxner Schulgebäude brannte

Von wegen “Hurra, hurra, die Schule brennt”. In der Berggemeinde hatten die an der Übung teilnehmenden Feuerwehren Fraxern, Weiler, Sulz und die Drehleiter aus Hohenems Schwerstarbeit zu verrichten. Galt es doch nicht weniger als 35 Personen zu retten und auch den Brand zu bekämpfen. Nachdem im Werkraum der Volksschule ein Brand ausgebrochen war rief Sirenengeheul die Fraxner Feuerwehrleute zum Einsatz.

Nach der Erkundung der Lage durch Einsatzleiter Kommandant Bernd Nachbaur, wurde sofort mit der Rettung der Kinder und Lehrpersonen begonnen. Gleichzeit war aber auch sofort klar, dass nachbarliche Löschhilfe von Nöten war. So wurde die Feuerwehren Weiler, Sulz mit Beleuchtungsanhänger und Hohenems mit der Drehleiter angefordert. Während sich ein Teil der Schüler aus  ihrem Klassenzimmer im Erdgeschoss selbst befreien konnte, galt es die im Obergeschoss befindlichen Kinder unter Einsatz von schwerem Atemschutz zu retten. Die in der Panorama-Klasse weilenden Viertklässler flüchteten aufgrund des bereits in Flammen stehenden Stiegenhauses auf den Balkon, wo sie mittels Drehleiter gerettet wurden. Parallel dazu gab es eine erfolgreiche Brandbekämpfung. Einmal mehr zeigte sich bei dieser Übung die Wichtigkeit der Ortskenntnisse und die gute Zusammenarbeit der verschiedenen an der Übung teilnehmenden Wehren. Die Feuerwehren bewiesen vor den zahlreichen Schaulustigen, unter ihnen auch Bürgermeister Steve Mayr, ihren hohen Ausbildungsstand.

Brand im Klauser Kindergarten

Die  Feuerwehr muss auch Einsätze üben, die man sich nicht vorstellen mag: ein Feuer in einem Kindergarten, in dem Kinder und Betreuerinnen spielen. Das war das Übungsszenario, welches Übungsleiter Benjamin Dobler für die öffentliche Abschlussübung der Feuerwehr Klaus vorbereitet hatte. Aus unbekannter Ursache kam es im Keller des Kindergarten zu einem Brand mit Rauchentwicklung, wodurch das Stiegenhaus als Fluchtmöglichkeit rasch unbrauchbar wurde. 16 Kinder, 6 Betreuerinnen und 3 weitere Personen waren im Gebäude eingeschlossen.

Mehrere Eltern, die zum Kindergarten eilten, verursachten direkt vor dem Gebäude noch einen Verkehrsunfall. Mit diesem Szenario wurde der Einsatzleiter konfrontiert. Die rasch hintereinander eintreffenden Einsatzkräfte der Feuerwehr und Rettung wurden entsprechend eingewiesen. Die Feuerwehr Klaus übernahm mit Atemschutzträgern die Rettung der Personen vom Keller und Erdgeschoss, sowie die Brandbekämpfung – die Feuerwehr Götzis mit dem Steiger brachte die Kinder und Betreuerinnen im Obergeschoss in Sicherheit – das Rüstlöschfahrzeug begann gleichzeitig mit der Befreiung der in den Unfallfahrzeugen eingeklemmten Personen.

Rund 120 Klauserinnen und Klauser – darunter Bürgermeister Werner Müller – verfolgten als Zuschauer fasziniert das auf den ersten Blick wilde Treiben vor und im Kindergarten. Jedoch bereits wenige Minuten nachdem die Sirene geheult hatte, sind die Kinder und Begleitpersonen aus dem Gebäude gerettet – und auch aus den Unfallwracks konnten nach und nach die Verletzten befreit werden.

Die Zusammenarbeit der verschiedenen Rettungsorganisationen hat hervorragend funktioniert, die wenigen Probleme die erkannt wurden, sind auf die Übung zurückzuführen: Auch wenn rund 60 Einsatzkräfte zusammen geübt haben – im Ernstfall könnte dank des dichten Sicherheitsnetzes in Vorarlberg weit mehr Personal alarmiert – und die Rettung damit viel rascher durchgeführt werden. Aber am Samstag war es zum Glück nur eine Übung. In der Abschlussbesprechung dankt Bürgermeister Müller den Einsatzkräften für ihr Engagement, Kommandant Michael Moosbrugger lobt den Ausbildungsstand aller Beteiligten.

Rankweiler Bergrettung in Not

Am Samstag stellte bei der öffentlichen Feuerwehrübung die Ortsfeuerwehr Rankweil ihre Schlagkraft unter Beweis. Über 150 Zuseher, darunter Vizebürgermeisterin Katharina Wöß-Krall und Gemeinderat Helmut Jenny schauten den Floriani-Jünger bei deren Abschlussübung über die Schulter und freuten sich über die gute Arbeit der Rettungskräfte. Ebenfalls sehr zufrieden, was den Ausbildungstand seiner Mannschaft und des Katastrophenzuges des Roten Kreuzes betrifft, zeigte sich Kommandant Wolfgang Stöcklmair.

Starker Rauch kam aus den Fenstern, Hilferufe von eingeschlossenen Personen waren aus dem Bergrettungsheim zu hören. Ein Passant alarmierte die Feuerwehr über die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle von einem Zimmerbrand. Fast zeitgleich wurden die Rankler Feuerwehrleute per stillem Alarm über Pager alarmiert. Der mit dem ersten Fahrzeug beim Brandobjekt angekommene Einsatzleiter konnte nach dem Erkunden der Lage sofort die entsprechenden Einsatzbefehle an die Gruppenkommandanten weitergeben. Gleich darauf wurde der Atemschutztrupp zur Personenrettung ins stark verrauchte Gebäude geschickt. Kurze Zeit später traf der nächste Trupp beim Übungsobjekt ein. Sie hatten den Befehl erhalten mit der Schiebeleiter und einem weiteren Atemschutztrupp über das Fenster ins 1. OG einzusteigen und Personen zu retten. Zwischenzeitlich konnten über das Treppenhaus zahlreiche Personen gerettet werden.
Alle Personen wurden gerettet,  in Sicherheit gebracht und dem Rettungsdienst zur medizinischen Betreuung übergeben.

Abschlussübung  Ortsfeuerwehr Röthis

Am Freitag ging die diesjährige Öffentlichkeitsübung im Areal der Fa. Nägele Betonfertigteil- und Transportbetonwerk GmbH über die Bühne. Zahlreiche Zuschauer, darunter die  Vizebürgermeisterin Renate Stadelmann, und einige Gemeindevertreter, wohnten der Übung bei und konnten interessante Feuerwehrarbeit hautnah erleben.

Übungsannahme – Arbeitsunfall im Fertigteilwerk
Mit der Alarmierung “f3 röthis, l190 nägele bau – au betonelementfertigung, näheres nicht bekannt” wurden die Mitglieder der Feuerwehr Röthis zum Übungsobjekt gerufen.Bei der ersten Lageerkundung stellte der Einsatzleiter fest, dass zwei Personen im Bereich der Beton-Element-Maschine abgestürzt und schwer verletzt waren. Eine weitere Person war im Ofen, in dem Betonteile gefertigt werden, eingeklemmt.Nachdem sich die Einsatzkräfte mittels Leitern einen Zugang zu den Verletzten verschafft hatten, konnten diese betreut und mit Spezialgeräten befreit werden.

Besonders überlegt gehandelt werden musste bei einer Person mit Pfählungsverletzung. Eine Eisenstange bohrte sich durch den Oberschenkel und musste von den Feuerwehrleuten mit dem Trennschleifer durchtrennt werden.
Die unter Betonelementen eingeklemmte Person konnte dank Hebekissen sicher gerettet werden.

Die Zuschauer staunten nicht schlecht, mit welchem Können die Aufgaben bewältigt wurden und welche technischen Hilfsmittel der Feuerwehr zur schonenden Rettung zur Verfügung stehen.Im Zuge der Abschlussbesprechung bedankte sich Vizebürgermeisterin Renate Stadelmann für die Arbeit der Feuerwehr und die Zeit, die während des ganzen Jahres investiert wird.Kommandant Joachim Ellensohn bedankte sich bei der Gemeinde Röthis für die gute Zusammenarbeit sowie bei den Firmenverantwortlichen für die idealen Übungsmöglichkeiten im Gelände der Firma Nägele.

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