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Jüdisches Viertel als „DENKort“

Eine Tafel am Salomon-Sulzer-Saal, der ehemaligen Synagoge, weist künftig auf das Viertel als „DENKort“ hin.
Eine Tafel am Salomon-Sulzer-Saal, der ehemaligen Synagoge, weist künftig auf das Viertel als „DENKort“ hin. ©Stadt Hohenems
Am Sonntag, dem 9. November, lädt die Stadt Hohenems ab 14 Uhr in den Salomon-Sulzer-Saal: Eine zu enthüllende Tafel verortet das Viertel künftig im größeren Zusammenhang eines länderübergreifenden Erinnerungsweges. Ein Vortrag Meinrad Pichlers beleuchtet zu diesem Anlass den Weg Vorarlbergs in den Nationalsozialismus.

Hohenems.Die Stadt Hohenems ist seit 2012 Mitglied des „Denkstättenkuratoriums zur NS-Dokumentation Oberschwaben“. Das in diesem Rahmen als „DENKort“ definierte Jüdische Viertel von Hohenems wird nun mit einer Tafel am Salomon-Sulzer-Saal offiziell als Teil des „Großen Erinnerungswegs Oberschwaben“ ausgewiesen.

Ab 14 Uhr findet ein kleiner Empfang im Foyer statt. Um 14.30 Uhr werden Bürgermeister DI Richard Amann und der Leiter des Jüdischen Museums Hohenems Dr. Hanno Loewy die Besucher/innen begrüßen, bevor Prof. Dr. Wolfgang Marcus als Initiator über das zahlreiche Kommunen und Institutionen verbindende Projekt berichtet. Nach einem Vortrag von Mag. Meinhard Pichler („Die Macht des Vorurteils oder der Weg in den Nationalsozialismus. Vorarlberg als Beispiel“) wird gegen 15.45 Uhr die Tafel am Salomon-Sulzer-Saal enthüllt. Die junge Pianistin Anna Oberhauser wird u.a. mit Werken von Ernest Bloch durch die Veranstaltung – es ist der Jahrestag des Novemberpogroms von 9. auf 10.11.1938 – begleiten. Der Eintritt ist frei.

Vortrag von Meinrad Pichler

Mag. Meinrad Pichler blickt mit seinem Vortrag „Die Macht des Vorurteils oder der Weg in den Nationalsozialismus. Vorarlberg als Beispiel” in die Landesgeschichte zurück und skizziert, welche Entwicklungen das Jüdische Viertel und die darin lebenden Menschen bereits in den Jahren vor der NS-Zeit erfahren hatten. Pichler ist Träger des „Vorarlberger Wissenschaftspreises 2014“; in über 100 Publikationen hat sich der 1947 geborene Historiker mit der Landesgeschichte beschäftigt und einen wichtigen Beitrag zur Erforschung und Aufarbeitung der NS-Zeit geleistet. 2012 erschien sein umfassendes Werk „Nationalsozialismus in Vorarlberg. Opfer, Täter, Gegner“ im Studienverlag.

Denkstättenkuratorium zur NS-Dokumentation Oberschwaben und das Projekt des „Erinnerungsweges“

Das Kuratorium hat es sich zur Aufgabe gemacht, Orte der NS-Verfolgung und des Widerstandes sichtbar zu machen und zu verknüpfen: So werden im „Großen Erinnerungsweg Oberschwaben“  so genannte „DENKorte“ von Grafeneck bis Hohenems als äußerstem südlichen Ausläufer verknüpft und schrittweise mit einer einheitlich gestalteten Tafel kenntlich gemacht. Broschüren laden ein, diesen Erinnerungsweg zu bereisen und verschiedene historische Stätten und Institutionen kennen zu lernen.

Neben dem Jüdischen Viertel Hohenems sind auch die lokale Villa Heimann-Rosenthal (das heutige Jüdische Museum) und der Jüdische Friedhof als DENKorte definiert worden, weiters auch die 2012 so benannte Paul-Grüninger-Brücke, welche Hohenems mit Diepoldsau verbindet. Die Stadt Hohenems wie auch das Jüdische Museum sind seit dem Jahr 2012 Teil des knapp 100 Mitglieder umfassenden Gremiums des Denkstättenkuratoriums.

Mehr Informationen: www.dsk-nsdoku-oberschwaben.de

 

 

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