Die größte Gefahr stellen Gewitter oberhalb der Baumgrenze dar. „Sobald die ersten Anzeichen wie etwa Schwüle, Quellwolken mit ausgefransten Rändern und dunkler Unterseite oder entferntes Donnergrollen feststellbar sind, sollte man so schnell wie möglich umkehren oder die nächstgelegene Schutzhütte ansteuern und den Gipfelsieg auf später verschieben“, rät der Bergexperte. Deshalb sollten vor einer Tour auch Abbruch- und Umkehrmöglichkeiten sondiert werden. Ebenso empfehlenswert ist es, den Rat von Einheimischen, Wander- oder Bergführern einzuholen.
Grabher weiß allerdings, dass während einer Bergtour aufziehendes Schlechtwetter nicht immer vorherzusehen ist. Aber es gibt doch einige Anzeichen, die darauf hindeuten. „Feuchte und dunstige Morgenluft und Wolkentürme zeugen beispielsweise von einer labil geschichteten Luftmasse“, erklärt Grabher. Kommt man einem Gewitter im Gebirge trotz allem einmal nicht aus, kann auch richtiges Verhalten Leben retten. Dazu gehört:
- nicht in Panik fliehen, sondern Ruhe bewahren, sonst droht Absturzgefahr
- Gipfel, ausgesetzte Grate, nasse Rinnen, eisengesicherte Steiganlagen und Klettersteige und die Nähe von Einzelbäumen so rasch wie möglich verlassen
- im Ernstfall auf eine isolierende Unterlage mit angezogenen Beinen sitzen
- Personengruppen – jeder einzeln sitzen oder mit geschlossenen Beinen stehen, sich also nicht berühren
- auch den Waldrand möglichst meiden, besser im Wald das Gewitter abwarten
- Höhlen und Grotten sind nur dann sicher, wenn sie genügend Rücken- und Kopffreiheit sowie ausreichend Abstand von der Außenkante bieten
Für jeden Bergfexen sollte es laut Horst Grabher grundsätzlich nur eine Devise geben: gut informieren und rechtzeitig umkehren sind der beste Schutz vor Gewitter und Blitzschlag!
Quelle: SICHERES VORARLBERG/Franz Rein
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