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Erstes Quartal für neuen Bürgermeister

Bürgermeister Steve Mayr, Fraxern
Bürgermeister Steve Mayr, Fraxern ©Monika Kathan
Bericht vom VN-Ortsporträt Klaus-Weiler-Fraxern vom 27. Juni 2015: Neues Gemeindeoberhaupt im Kirschendorf gehört zu den Jüngsten seiner Amtskollegen im Land.

Fraxern. (kam) Nach zwei Legislaturperioden hatte Bürgermeister Reinhard Nachbaur die Entscheidung getroffen, nicht mehr als Gemeindeoberhaupt zur Verfügung stehen zu wollen.

Nach den Gemeindewahlen im Frühjahr ist nun seit Ende März der für die „Gemeindeliste Fraxern“ kandidierte 32-jährige Steve Mayr von der Gemeindevertretung zum neuen Bürgermeister von Fraxern gewählt worden. Mayr übt, wie auch seine Vorgänger, diese Aufgabe als Teilzeit-Bürgermeister aus und ist nebenher weiterhin als selbstständiger Versicherungsagent im neun-köpfigen Team der „Versicherungsagentur Vorderland“ in Weiler tätig.

In seinen ersten drei Monaten hat sich Steve Mayr, wie er sagt, bereits gut in die Amtsgeschäfte eingearbeitet. Die menschlichen Kontakte, die der Beruf mit sich bringe, machen ihm Freude. Er sei voller Energie und Tatendrang. „Man könnte innerhalb der Gemeinde noch so viel mehr machen und bewegen. Die Themen sind sehr umfangreich. Man muss halt Prioritäten setzen“, so der Bürgermeister, der durch seine Erfahrungen als Verischerungsagent bereits gute Vorkenntnisse im Konfliktmanagement gelernt habe, die ihm als Gemeindeoberhaupt sicher viele Vorteile bringen würden.

Innerparteilich pflege man bei der „Gemeindeliste Fraxern“ ein konstruktives Miteinander, ebenso mit der Opposition, dem „DFF – Demokratischen Forum Fraxern“. Es habe sich bisher auch gut bewährt, dass der jetzige Bürgermeister sein Stimmrecht im Gemeindevorstand nicht wahrnimmt, zugunsten einer weiteren Person im Vorstand. „Durch einen vierten Mann sind wir einfach breiter aufgestellt“, erklärt Mayr die Vorteile.

Bereits seit elf Jahren ist Steve Mayr in der Kommunalpolitik tätig, die vergangenen fünf im Gemeindevorstand. Über sein Bürgermeisteramt hinaus leitet er die ÖVP-Bezirkspartei und ist, wie auch seine Bgm.-Kollegen aus den Mitgliedsgemeinden, im Vorstand der Regio Vorderland vertreten.

Mayr‘s Leidenschaften, neben der Politik und seinem Versicherungsagenten-Einsatz, sind sein aktives Mitwirken als Fähnrich bei der Bürgermusik Fraxern 1865, als Theaterspieler bei der Amateurgruppe „MACAMOTH BIROKO Fraxern“ sowie als passives Mitglied beim FC Fraxern.

Energieautonomie und Bio statt Chemie

Viele Aufgaben und Projekte gilt es, als Oberhaupt im Sinne der Fraxner Bürger zu erledigen:

Der Gemeinde steht laut Voranschlag in diesem Jahr ein Jahresbudget von rund  4,8 Millionen Euro zur Verfügung. Diesen Ausgaben stehen Einnahmen in Höhe von rund 3,6 Mio. Euro gegenüber.

Die größten Ausgaben-Positionen nehmen dabei der Schuldendienst in Höhe von 450.400 Euro ein, Sozial- und Spitalfond mit 171.500 Euro, Schwarzdeckensanierung Kugelweg 215.000 Euro und vor allem das, dieser Tage zum Abschluss kommende und von der Behörde zwingend vorgeschriebene, 1,4 Millionen Euro verschlingende Kanalisierungsprojekt Orsanka, samt Überwasserableitung nach Klaus, Trinkwassernotversorgung Fraxern sowie Trink- und Löschwasserversorgung Orsanka.

Zusatzprojekt: Kleinkraftwerk aus Überwasser-Lieferung

Im Sinne eines energieautonomen Vorarlberg hat die Gemeinde dieses Kanalisierungs- und Wasserprojekt um die Installation einer energetischen Nutzung erweitert. Dieses Kleinkraftwerk mit einer Leistung von 5,8 kW, das mit der Überwasser-Lieferung von Fraxern nach Klaus betrieben wird, soll im Jahresdurchschnitt Strom für 33.618 kWh liefern. Es wird im Herbst eingebaut und in Betrieb genommen. Budgetierte Kosten: 108.100 Euro. Bereits vor über zehn Jahren hat die Gemeinde Fraxern in eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Feuerwehrhauses investiert, das als Bürgerbeteiligungs-Projekt läuft. Diese Anlage läuft mit einer Leistung von 13 kW.

Sanierung Kugelweg

Die im Voranschlag budgetierten 215.000 Euro für eine Schwarzdeckensanierung des Kugelweges werden aufgestockt müssen: Nach eingehenden Überlegungen und Besichtigungen vor Ort, rollt die Gemeinde die Projektierung der Sanierung Kugelweg nochmals neu auf, da nicht nur die Oberfläche sondern auch der gesamte Unterbau der Straße in einem sehr schlechten Zustand ist. Die Detail-Projektierung war bei Redaktionsschluss noch nicht erfolgt, daher waren auch die endgültigen Kosten für eine solche Gesamt-Sanierung noch nicht vorliegend. Baubeginn soll Herbst dieses Jahres sein.

Unterstützung zur biologischen Bekämpfung der Varroa Milbe

Eindeutige Schritte weg von Pestiziden ist dem Bürgermeister sehr wichtig. Deshalb unterstützt die Gemeinde den Bienenzuchtverein Klaus-Weiler-Fraxern mit der Finanzierung eines Gerätes für das Bienenhaus Vadratza zur biologischen Bekämpfung der Varroa-Milbe, die als Parasit an Honigbienen lebt. Der Verein hat das alte Bienenhaus übernommen, saniert und mit den Imkern in Betrieb genommen. Für das Bienenhaus stellt der Fraxner Martin Dobler im Ortsteil „Vadratza“ seinen Grund kostenlos dem Bienenzuchtverein zur Verfügung.

Haus Wilhelm gekauft

Mit dem seit 25 Jahren leer stehenden Haus „Wilhelm“ hat die Gemeinde eine strategische Fläche zugekauft. Das Haus wurde entsprechend saniert und an ein Fraxner Paar vermietet, das dadurch zurück in die Heimatgemeinde siedeln konnte. Da das mit dem Haus gekaufte Grundstück direkt an das des Kindergartens angeschlossen liegt, bedeutet dies für den Kindergarten weitere nutzbare Grünfläche.

Grundsätzlich fehlt in den Kleingemeinden das Geld für den Kauf von strategischen Flächen. Deshalb  wünscht sich Bürgermeister Mayr hier viel mehr aktive Bodenpolitik seitens des Landes, mit entsprechender finanzieller Unterstützung für die Gemeinden.

Zur Person

Name: Steve Mayr

Alter: 32 Jahre

Wohnort: Fraxern

Familienstand: verheiratet

Hobbys: Motorrad-Oldtimer, Kochen, Wandern, Gemeinde, Theater spielen, Fähnrich bei der Bürgermusik.

Einwohner: 707 Personen

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